Wie stellt sich das Thema Vielfalt aus unterschiedlichen Perspektiven dazu? Dazu bot unser Programmtag neben Einblicken in eine jüdisch-orthodoxe Gemeinde vielfältige Gelegenheit –  zu kognitiver Hochbegabung, Trans-Identität, Freimaurer-Logen bis hin zu den Herausforderungen bzgl. Meinungsvielfalt in der russischstämmigen Community.

Mit dem vierten Programmtag unseres Collaborative Leadership Programms widmeten wir uns dem Thema Vielfalt und dies im Hinblick auf vielfältige Impulse und Diskussionsthemen.

So waren wir in der jüdisch-orthodoxen Gemeinde Kahal Adass Jisroel e.V. zu Gast, in der uns die Geschäftsführerin Anna Segal, der Gründungs-Vorstandsvorsitzende Dr. Doron Rubin, der aktuelle Vorstandsvorsitzende Pavel Lyubarsky und die Verantwortlichen für den Kitabereich, Schulbereich, das Rabbiner-Seminar und die sonstigen Gemeindeangebote Einblicke in ihre Arbeit gaben.

Für einen Einstieg und Überblick zum Thema Vielfalt sorgte Aletta von Hardenberg, die Gründerin der Charta der Vielfalt e.V. ,indem sie die Gründungsgeschichte und die sieben unterschiedlichen Vielfalts-Kategorien der Charta vorstellte.

Und den unseren Programmformaten eigene Aspekt des ‚experiental learnings“ konnten die Teilnehmenden in intensiven Gesprächen beleuchten zu Themen wie: Menschen mit Trans-Identität, kognitiv Hochbegabte des Vereins Mensa in Deutschland e. V. , die Herausforderungen in der russischstämmigen Community im Hinblick auf „Meinungsvielfalt“ bis hin zu Einblicken in die Besonderheiten einer Freimaurer-Loge.

Dabei wurde u.a. deutlich, dass jüdisch-orthodoxe Menschen sich beispielsweise wünschen, dass Arbeitgeber Verständnis zeigen, dass die Gemeindemitglieder an jüdischen Feiertagen nicht arbeiten können. Oder, dass viele Menschen mit Trans-Identität in der Phase ihrer Transition aufgrund mangelnder Toleranz und Akzeptanz ihren Arbeitsplatz kündigen. Oder dass Menschen mit kognitiver Hochbegabung häufig die Erfahrung machen, dass sie an der ein- oder anderen Stelle einen Verbesserungsvorschlag zu viel einbringen und ihre Stärken von Arbeitgebern häufig nicht genutzt werden.

Als in heutigen Zeiten verbindende Erkenntnis für Führungskräfte zeigte sich, dass im Wettbewerb um die Gewinnung von Nachwuchskräften es entscheidend für Organisationen ist, ob und wie weit sie aus der nachkommenden Generation – in der in Berlin beispielsweise fast 50% eine Migrationsgeschichte haben – genügend Beschäftige gewinnen und halten können.

Alles in allem ein Programmtag, der wohl allen Beteiligten viel zum Nachdenken gegeben hat, wie breit und sensibel man für unterschiedliche Aspekte von Vielfalt aufgestellt ist und ob und in welcher Form da noch Verbesserungsmöglichkeiten liegen.

Vielen Dank an alle Beteiligten und insbesondere unsere Gastgeber von Kahal Adass Jisroel.