Leadership DISKURS zum Thema Covid-19 Impfung
In unserem neuen Format “Leadership Diskurs” eröffnen wir Diskursräume zwischen Menschen, die unterschiedliche, konträre Positionen vertreten. Unsere erste Durchführung soll einen Diskurs zwischen Menschen, die sich für und die sich gegen eine eigene Impfung gegen Covid-19 entschieden haben, stattfinden. Auch und gerade weil dieser Diskurs hochemotionalisiert ist, die Positionen sich zusehens verhärten und viele einen solchen Diskurs ablehnen, weil sie „der Gegenseite“ nicht nur die Argumente, sondern auch den gesunden Menschenverstand absprechen, wollen wir mit „Leadership DISKURS“ einen Versuch wagen für einen zivilisierten, respektvollen Austausch.
Zeit: Montag, der 13. Dezember, 18.30 – 20.15 Uhr
18.30 – 19.30 Uhr Austausch von Sichtweisen von Geimpften und Ungeimpften
19.30 – 20.15 Uhr Rückschau in getrennten Zoom-Räumen auf den vorherigen Austausch
Ort: Zoom (wird nach Anmeldung mitgeteilt)
Teilnehmende:
Mitglieder von Leadership Berlin (unabhängig vom Impfstatus) und Personen, die sich bewusst gegen eine eigene Impfung gegen Covid-19 entschieden haben und dies zu vertreten bereit sind.
Unsere Veranstaltungsregeln:
a) Chatham-House-Vertraulichkeitsregel
b) eine Teilnahme nur nach Anmeldung und mit eingeschalteter Kamera
c) Respektvoller Umgang miteinander
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Zum Thema:
Kaum ein Thema emotionalisiert aktuell so stark, wie die Entwicklung der Covid-19-Infektionszahlen und ob und welche Maßnahmen notwendig, verhältnismäßig oder überzogen sind. Besonders das Thema Impfung spaltet aktuell die Gesellschaft.
In unserem letzten Jahresprogramm konnten wir feststellen, dass alle 34 teilnehmenden Führungskräfte und auch wir als Team von Leadership Berlin vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Unter „unseren Führungskräften“ scheint insofern eine recht ausgeprägte Homogenität in Bezug auf Impfungen vorhanden zu sein.
In der allgemeinen Gesellschaft kann von Homogenität allerdings keine Rede sein. Stand 2. Dezember 2021 haben sich in Deutschland 86,1% der Über-60-Jährigen und 75,8% der 18 bis 59-Jährigen gegen Covid-19 vollständig impfen lassen. Ein Viertel der 18-59-Jährigen ist nicht (vollständig) geimpft.
Getreu unserem Motto „begegne dem anderen“ wollen wir mit unserem Leadership Diskurs am 13. Dezember eine Möglichkeit schaffen, Geimpfte und Nicht-Geimpfte miteinander in einen Austausch zu bringen. Vielleicht können wir einen Beitrag dazu leisten, dass Geimpfte und Nicht-Geimpfte die Sichtweisen der anderen Seite etwas besser kennen lernen und alle Beteiligten aus dem Austausch gestärkt sehen, sich bei diesem und anderen Themen mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen oder sie evtl. auch einfach auszuhalten.
Allgemeiner Hintergrund

In unseren Programmen und Projekten bringen wir eine breite Vielfalt an Menschen aus den unterschiedlichsten Kontexten mit den unterschiedlichsten Qualifikationen, Zielsetzungen, Weltbildern und “Stammessprachen” zusammen. Ganz im Sinne unseres Mottos “begegne dem anderen” gehört es zu unserem Selbstverständnis, Führungskräfte darin zu stärken, sich mit “anderen” Sichtweisen und Kontexten auseinanderzusetzen, Vielfältigkeit zu respektieren und Räume für gegenseitiges Verständnis zu schaffen.
Dies ist nicht immer leicht. Eigentlich ist es nie leicht – insbesondere, wenn es Grundüberzeugungen, Werte und Emotionen berührt. Manche glauben, es sei angebracht, Menschen mit anderen Sichtweisen abzuwerten und zu glauben, dass durch Beschimpfung, Ächtung oder Druck sie schon auf den richtigen Weg kommen. Die Erfahrung zeigt, dass häufig eher das Gegenteil der Fall ist.
Da es sich bei unserer Zielgruppe um Führungskräfte handelt, vertreten wir die Überzeugung, dass sie in der Lage sein sollten, auch konträre Positionen anzuhören und ggfls. auszuhalten oder ihnen argumentativ (nicht emotional) entgegen zu treten. Dies griffen und greifen wir z.B. in unseren Programmen auf, indem wir unsere Führungskräfte auch mit Vertreter*innen konträrer Positionen ins Gespräch bringen. Z.B. einerseits mit Aktivist*innen von Fridays for Future wie auch Führungskräften aus der Braunkohle-Wirtschaft. Oder z.B. mit einer ehemaligen Führungskraft des Ministeriums für Staatssicherheit wie auch einer Führungskraft der Opferverbände kommunistischer Zwangsherrschaft. Oder mit Vertreter*innen der AfD wie auch Vertreter*innen von Moscheegemeinden und muslimischer Vereine. Oder mit Initiator*innen von Volksentscheiden und ihren jeweiligen Gegenpolen aus Wirtschaft und/oder Verwaltung.
Viele unserer Mitglieder schätzen uns gerade aufgrund dieses Aspektes, der in unserer heutigen Gesellschaft nicht gerade “Mainstream” ist. An die Stelle von “audiatur et altera pars” (man höre auch die andere Seite) ist bei vielen Menschen die Einstellung getreten, mit “der anderen Seite” sollte man am besten gar nicht reden, weil diese “neben der Spur” und jegliches Gespräch vergebene Liebesmühe sei.
Als wäre es ein gesellschaftlicher Fortschrift, wenn Angehörige “der eigenen” wie auch “der anderen Seite” nur noch mit sich selbst reden!
Wir sehen das anders und wollen Diskursräume öffnen und Menschen auch über unterschiedliche Lager hinweg miteinander in Austausch bringen.