(ausführliche Version)
Leadership Berlin möchte die in den Programmen vermittelten Werte selbst leben. Daher will sich Leadership Berlin will sich deshalb an folgenden Haltungen und Prinzipien messen lassen:
Die Vielfalt der Gesellschaft zeichnet Berlin aus – und ist zugleich eine der größten Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Je mehr Verantwortung Führungskräfte übernehmen, desto wichtiger ist ihre Fähigkeit, Verschiedenheit vorurteilsfrei anzunehmen und Synergieen zu erkennen und zu nutzen. Leadership Berlin eröffnet Führungskräften vielfältige Möglichkeiten, diese Fähigkeiten weiter zu entwickeln. So sind Teilnehmende, Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen sowie Beiräte von Leadership Berlin jeweils zu einem Drittel in Wirtschaft, öffentlichem und gemeinnützigem Sektor tätig. Der Anteil von Männern und Frauen ist nahezu ausgeglichen. Leadership Berlin ist offen für alle politischen Überzeugungen innerhalb des demokratischen Spektrums.
Die Thematisierung von Vielfalt ist indes nicht nur elementarer Bestandteil der Programme von Leadership Berlin, Vielfalt wird auch in der eigenen Struktur gelebt, und zwar auf Mitarbeiter- und Vorstands-Ebene. Die sechs, bzw. zukünftig neun Vorstandspositionen sind jeweils zu gleichen Teilen mit Vertretenden aus Wirtschaft, öffentlichem und gemeinnützigen Sektor besetzt, das Verhältnis Männer-Frauen ist ungefähr ausgeglichen und mindestens ein Vorstandsmitglied hat Migrationshintergrund.
Nicht Businesspläne oder theoretische case studies in internationalem Kontext stehen bei Leadership Berlin im Mittelpunkt, sondern die aktive Auseinandersetzung von Führungskräften mit konkreten Herausforderungen anderer Führungskräfte in ihrer Stadt. In diesem Sinne sieht sich Leadership Berlin insbesondere der Stadt Berlin verbunden und legt ähnlich wie die Community Leadership Programme in den USA Wert auf Unabhängigkeit und lokalen Bezug.
Leadership Berlin ist deshalb als demokratische Mitgliederorganisation aufgebaut: Führungskräfte aus den unterschiedlichsten Bereichen der Stadtgesellschaft, genauso wie Unternehmen und Organisationen sind als Mitglieder willkommen. Sie sind eingeladen, sich innerhalb der Gremien des Vereins oder auch durch die Übernahme von Verantwortung für einzelne, aus den Programmen hervorgegangene Projekte zu engagieren.
Wir sind überzeugt, dass für viele Bereiche der Gesellschaft (z.B. Schulen, Strafvollzug, Ausbildungsbetriebe usw.) durch sektor- und ressortübergreifende Kooperationen bessere Lösungen gefunden werden können, als durch isoliertes Handeln innerhalb von Zuständigkeiten der eigenen Organisation oder Firma.
Wir sind überzeugt, dass Leadership sich nicht nur darauf beschränkt, Verantwortungsbereiche auszufüllen, sondern weiter gefasst werden muss: Auch Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Menschen in anderen Arbeitsbereichen für die Übernahme von Verantwortung außerhalb formaler Zuständigkeit zu motivieren, ist ein integraler Gedanke eines erweiterten Leadership-Verständnisses.
Wer sich und seine Organisation/sein Unternehmen als lernend versteht, wird sich auch unangenehmen Themen stellen. Die Offenheit für Verbesserungsvorschläge oder Kritik von außen und die aktive, konstruktive Auseinandersetzung ist mehr als nur die Schulung der eigenen Streit“kultur“ und Diskursfähigkeit – sie ist Prinzip für Prävention und damit verbunden für rechtzeitiges Erarbeiten von Anpassungsstrategien.
Leadership Berlin begreift sich explizit als „lernende Organisation“ in einer sich verändernden Gesellschaft. Verbesserungsvorschläge und Kritik sind willkommen. Die Inhalte und Methoden der Programme sind nicht statisch, sie werden vielmehr in einem laufenden Prozess mit einem „Beirat für Gesellschaftsfragen“ und einem „Beirat für Personalentwicklung“ entwickelt und abgestimmt.
Der Beirat für Gesellschaftsfragen identifiziert gesellschaftliche Themen, Herausforderungen und Kontroversen, die in die Programme aufgenom-
men werden. Der Beirat für Personalentwicklung sorgt dafür, dass der Weiterbildungsaspekt der Programme fachlich fundiert ist. Wir betrachten Verbesserungsvorschläge und Kritik nicht als Angriff, sondern als Chance und Hilfestellung, um uns weiter zu entwickeln und uns kontinuierlich zu verbessern.
Wer Menschen für ein gemeinsames Anliegen nachhaltig gewinnen will, muss seine Anliegen, Aufgaben und Ziele klar formulieren. Diesem Prinzip fühlt sich Leadership Berlin in seinen Programmen und Projekten verpflichtet. Das zeigt sich besonders
Eine auf „Engagementförderung“ ausgelegte gemeinnützige Organisation sollte gerade hinsichtlich der Werte „Offenheit“ und „Transparenz“ hohe Anforderungen an sich selbst stellen. Mit der Verwirklichung dieser Anforderungen möchten wir auch den Ansprüchen einer nachkommenden Generation gerecht werden und uns der Vorbildfunktion stellen.
Die Offenheit kommt auch durch den aufgeschlossene Einsatz digitaler Medien zum Ausdruck: So setzt Leadership Berlin für seine Netzwerkarbeit vorhandene Webtools ein, die von den Teilnehmenden auch unabhängig von Leadership Berlin für eigene Netzwerkarbeit und Projekte genutzt werden können.
Im Mittelpunkt der Programmtage steht die Auseinandersetzung mit tatsächlichen Herausforderungen in der ganzen Breite und Tiefe der Gesellschaft. Leadership Berlin bringt viele erfahrene Führungskräfte mit den unterschiedlichsten Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen zusammen. Dadurch entstehen wertvolle Lösungen für die Fallgeber und Fallgeberinnen.
Die Lust an Entfaltung und Verantwortung außerhalb der eigenen Zuständigkeit und die damit verbundenen persönlichen Lerneffekte bringt viele Teilnehmende dazu, sich auch über das Programm hinaus in heterogenen Kontexten gemeinsam mit Anderen zu engagieren. Leadership Berlin fördert und begleitet aus diesem Grund aktiv die Entwicklung von Projekten, die dem Gemeinwohl nachhaltig dienen.
Leadership Berlin ist unabhängig und parteipolitisch wie konfessionell neutral. Wir verstehen uns als Brückenbauer zwischen Menschen mit verschiedenen Lebensentwürfen, Weltbildern und „Stammessprachen“. Im Spannungsfeld der politischen Betrachtungsweisen, ob unsere Gesellschaft mehr Leistungsgerechtigkeit oder mehr soziale Gerechtigkeit benötigt, ist Leadership Berlin der Überzeugung, dass es intelligente Formen gibt, Wettbewerb, Leistungsorientierung und Förderung von Eigenengagement auf der einen Seite mit Gemeinwohlorientierung, gesellschaftlicher Verantwortung und sozialem Ausgleich auf der anderen Seite zu kombinieren.
Grundprinzip in der Herangehensweise an Themen von Leadership Berlin ist es, den Blick auf möglichst viele unterschiedliche Sichtweisen zu lenken. Leadership Berlin bezieht selbst keine Stellung zu aktuellen oder grundsätzlichen Fragen.
Ein Beispiel: Wenn ein Thema wie Privatisierung versus Rekommuna-
lisierung aufgegriffen wird, können die Teilnehmenden Kleingruppenge-
spräche mit hochkarätigen Vertretern beider Modelle erwarten. Auch beschränkt sich ein Programmtag in einer JVA nicht auf den Austausch mit Führungskräften des Justizvollzugs. Ein Gespräch mit Gefangenen gehört genauso zum Tagesablauf.
Für die Sicherstellung unserer Neutralität und dafür, dass wir immer wieder neue, gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen, sorgt der „Beirat für Gesellschaftsfragen“, in dem Persönlichkeiten aus Wirtschaft, öffentlichem und gemeinnützigem Sektor engagiert sind, die regelmäßig für Impulse und Anregungen für unsere Programme und Projekte geben.
Leadership Berlin – Netzwerk Verantwortung ist Unterzeichner der
Charta der Vielfalt und der Selbstverpflichtung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.