Leadership Survey: Wir freuen uns über Beteiligung!
Welche Themen sind für Führungskräfte von besonderem Interesse? Dieser Frage widmen wir uns regelmäßig in Vorstands- und Beiratssitzuungen. Mit unserer Umfrage möchten wir nun in einem erweiterten Rahmen Rückmeldungen und Anregungen einholen. Wir freuen uns über Teilnahme unter diesem Link.
Vertretungsstunde: Diskussion zum Thema Homosexualität
„Wie würdet ihr reagieren, wenn eure Schwester, euer Bruder oder Freunde euch mitteilen, dass sie homosexuell sind?“
Gilles Duhem ist für viele Schüler ein bekanntes Gesicht. Unweit der Zuckmayer-Schule führt der 51-Jährige den Verein MORUS 14, der mit vielen freiwilligen Schülerinnen und Schülern aus dem Kiez auch Nachhilfe anbietet. Kurz erzählt er von seinem Werdegang. Aus Paris ist er vor rund 30 Jahren nach Deutschland gekommen, hat in Berlin studiert und leitet seit 2007 den Verein in der Morusstraße.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler einen Stuhlkreis gebildet haben, bittet Gilles, darum, die Sitzordnung zu ändern – immer ein Junge und ein Mädchen nebeneinander. Für manche ist das keine leichte Aufgabe, sitzen sie doch sonst immer nach Geschlecht getrennt voneinander. Aber die Vertretungsstunde ist heute anders.
Gilles überrascht die Jugendlichen mit einem Satz an der Tafel: „Ich bin schwul und das ist auch gut so“. Wer hat das gesagt? Einige erinnern sich an diese Aussage von Klaus Wowereit zu seinem Amtsantritt. „Das hätte auch ich sagen können“ verrät Gilles und schon gibt es viele Fragen: Hat er einen Freund oder ist er verheiratet, hat er Kinder adoptiert, wann hat er gemerkt, dass ihn Mädchen nicht interessieren und wer ist der Mann, wer ist die Frau beim Sex? Ein Junge sagt: „Ich bin da ganz ehrlich, ich bin schwulenfeindlich. Ich weiß nicht genau warum, aber wenn da einer kommt und mich anmacht!“
Gilles setzt Homosexualität zunächst in ein Verhältnis aus Zahlen und Fakten: 5 % der Weltbevölkerung bezeichnet sich als schwul, lesbisch, bi- oder transsexuell. Und das gab es schon immer. Bei den Muslimen sind es ca. 80 Millionen Menschen weltweit. Das löst Verwunderung aus. In vielen Ländern dürfen Homosexuelle heiraten und Kinder bekommen oder adoptieren, aber es gibt auch Orte, in denen sie ihre Homosexualität verschweigen müssen, weil sie unter Todesstrafe steht. Das ist z.B. im Iran, in Afghanistan oder in Saudi-Arabien der Fall. Die Selbstmordrate bei Homosexuellen ist dreimal so hoch wie bei Heterosexuellen, auch dies spricht eine deutliche Sprache. Für viele Menschen aus der muslimischen Community, die in Berlin leben, ist es schwer, zu ihrer Sexualität zu stehen, weil es ein großes Tabu ist. Gilles unterstützt einige geflüchtete Schwule aus dem Nahen Osten und berichtet von einem schwulen Imam aus Frankreich, der Homosexuelle in die Moschee einlädt.
Ein Junge möchte wissen: Wie war es bei ihm, hat sein Vater ihn nicht geschlagen, als er erfahren hat, dass sein Sohn schwul ist? Gilles sagt, dass seine Eltern moderne Ansichten haben, und es völlig unproblematisch war. Nicht alle Eltern reagieren so. Gilles erzählt von einem bayrischen Freund, der 1983 an seinem 18. Geburtstag von der Schule nach Hause kam, und einen gepackten Koffer vor der verschlossenen Tür fand. Oder von einem Fall aus Berlin. Hier wurden einem jungen Mann von seinem Vater und seinen Onkeln K.O.-Tropfen verabreicht, im Kofferraum eines Autos wollten sie ihn in den Libanon bringen, um ihn dort töten zu lassen. Glücklicherweise fielen sie Grenzpolizisten auf und wurden verhaftet. Die Schüler sind betroffen: „Es ist doch immer noch mein Kind“ sagt ein Mädchen.
„Wie würdet ihr reagieren, wenn eure Schwester, euer Bruder oder Freunde euch mitteilen, dass sie homosexuell sind?“ will Gilles wissen. „Ich würde ihm ein Mädchen klar machen“ sagt einer sofort. Einige Schüler reagieren empört, sie würden nicht mehr miteinander reden. Vor allem wollen sie nicht, dass andere davon erfahren. „Rausschmeißen oder schlagen“ sagt einer. Auch „töten, um das Blut rein zu halten“ wird als Alternative genannt, so kann die Ehre gerettet werden, ergänzt ein anderer. Jemand wirft ein, dass jeder selber wissen muss, was er mag, ob Jungs oder Mädchen, das ist doch egal, ein Mensch ist ein Mensch. Viele Vorschläge drehen sich um die passende Bestrafung, doch es gibt auch leisere Töne: ein Junge erzählt, dass er einen schwulen Cousin hat, ein anderer, der zuvor für’s Töten eingetreten ist, räumt ein, dass schlagen auch ausreichen würde.
Gilles lässt jede Meinung gelten und hört genau zu, verurteilt nicht. Denn er freut sich, dass die Schüler so offen sprechen. Viele geraten ins Grübeln. Und genau das ist es, was Gilles erreichen möchte – über Homosexualität zu reden ist ein erster Schritt weg vom Tabu und eine Einladung zur Reflektion. Die heutige Vertretungsstunde ist ganz sicher ein Anfang dafür. „Sex ist doch auch viel interessanter als Schule“ sagt Gilles mit einem ansteckenden Lachen, als es zur Pause klingelt.
Katharina Spatola und Azubine Linda Quach vom Kindernotdienst
Im Rahmen unseres Projektes „Vertretungsstunde“ besuchen Führungskräfte die Zuckmayer-Oberschule und geben dort in einer neunten Klasse auf der Basis ihrer Erfahrungen aus der beruflichen Praxis eine „Vertretungsstunde“ im WAT-Unterricht (Wirtschaft-Arbeit-Technik).
Die ehrenamtliche Koordinatorin Carmen Vallero schrieb folgenden Bericht zu einem Termin mit zwei Mitarbeiterinnen des Kindernotdienstes Kreuzberg:
Kinder in Not
Zu Gast in der Zuckmayer-Schule sind heute die Kindheitspädagogin Katharina Spatola und Linda Quach, die eine Ausbildung zur Erzieherin macht. Sie arbeiten im Kindernotdienst in Kreuzberg. Doch was genau ist eigentlich ihre Arbeit?
Zunächst beschreiben sie beispielhafte Fälle, mit denen sie zu tun haben: Kinder, die zuhause eingesperrt werden, weil die Eltern betrunken durch die Stadt ziehen. Ein Baby, mit blauen Flecken übersäht, das von der Polizei in den Notdienst gebracht wird. Ein jugendlicher Drogenkurier, der schon lange die Schule schwänzt und nicht mehr nach Hause kann. Ein Mädchen, dessen Freizeit und dessen Handy von den Eltern kontrolliert wird und das nach einem heftigen Streit in den Notdienst kommt.
In der Klasse ist es oft unruhig – und heute ganz anders. Es gibt überall betroffene Gesichter. Niemand spricht.
Hilfe rund um die Uhr
Der Kindernotdienst steht allen Kindern und Eltern, die in Not geraten sind oder die einer akuten Kindeswohlgefährdung ausgesetzt sind, als Zufluchtsort und als stadtweit bekannte Anlaufstelle für Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres – rund um die Uhr – zur Verfügung. Er ist damit zuständig, wenn das Jugendamt geschlossen hat, z. B. wenn die Kinder nachts aus der Familie genommen werden müssen und dann erstmal einen sicheren Ort brauchen. Viele kommen auch allein – weil sie mit den Eltern nicht mehr klarkommen, rausgeworfen wurden oder nicht mehr weiterwissen. Es ist immer jemand da. Es gibt etwas zu essen, einen Schlafplatz, man kann dort spielen und mit den Erziehern sprechen.
Der Notdienst in Kreuzberg hat zehn Plätze für Kinder von 0 bis 13 Jahren. Meist bleiben sie zwei bis drei Tage und wenn das Zuhause keine Option ist, werden andere Möglichkeiten geprüft. Das kann eine Krisengruppe, eine Pflegefamilie, eine Wohngruppe oder eine andere Einrichtung sein. Konflikte können so deeskaliert werden, es gibt eine kleine Pause, in der nach Lösungen gesucht wird.
Was würdet ihr tun?
„Was denkt ihr über die Fälle, die wir geschildert haben?“ fragen die Pädagogen. „Schlagen ist nicht okay“ sagt ein Mädchen, räumt dann aber ein, dass ein Klaps auf den Po erlaubt sei. Ein Junge findet, dass es auf das Alter ankommt: „15jährige brauchen Schläge, die sind im Kopf schon alt genug, die kriegen dann Angst und das ist ein gutes Erziehungsmittel!“ „Was würdet ihr tun?“ hakt Katharina Spatola nach. Von Privatlehrern für Kinder, die schwänzen, bis einsperren, wenn die Kinder nicht hören, reichen die Vorschläge. Einig sind sich aber alle, dass man erstmal vernünftig miteinander reden sollte.
Das ist ein gutes Stichwort für ein Rollenspiel: Eine Schülerin verkörpert die Mutter, Katharina Spatola eine Jugendliche, die ihren Eltern nicht sagen möchte, wohin sie geht. Gekonnt schmettert sie alle Versuche der „Mutter“ mit ihr zu reden, ab. Schnell wird klar: Miteinander reden geht nur, wenn beide bereit dazu sind.
Feste Regeln
Die Kinder sind in einem separaten Haus untergebracht, zu dem nur die Mitarbeiter*innen Zugang haben. Kinder ab 12 dürfen alleine in den Ausgang, sind sie aber am Abend zum Essen nicht da, werden sie bei der Polizei als vermisst gemeldet. In der Nacht müssen alle Handys abgegeben werden. Man erhält auch Taschengeld – die Höhe hängt vom Alter ab. Ein 13-jähriges Kind bekommt z. B. 94 Cent am Tag. Eltern können kommen und sich von den Sozialarbeiter*innen beraten lassen oder um ihre Kinder zu besuchen – wenn die Kinder sie nicht treffen möchten, müssen sie das aber nicht. Eltern, von denen eine Gefahr für das Kind ausgeht, dürfen unter Umständen auch gar nicht zu Besuch kommen. Katharina Spatola erläutert, dass diese Regeln wichtig sind, damit sich alle wohl und sicher fühlen. Manchmal gibt es aber auch Probleme – rasten Kinder richtig aus und gefährden damit sich selbst oder andere, bringt der Krankenwagen sie in die Psychiatrie.
„Was war das Schönste und was war das Schlimmste, das Sie erlebt haben?“ wollen die Schüler wissen. Linda Quach erzählt von Kindern, die kein Wort Deutsch konnten und in drei Tagen ganz viel gelernt haben. Weiter berichtet sie von einem Jungen, der sie bedroht hat – so sehr, dass sie sich zusammen mit den anderen Kindern in einem Raum eingeschlossen hat. Katharina Spatola erinnert sich am liebsten an ein Baby, das in seinen ersten Monaten nur im Maxi Cosi lag und dadurch einen verformten Körper hatte. „Man konnte zuschauen, wie es sich jeden Tag mehr erholt, sich gestreckt und entfaltet hat“, erzählt sie.
Gegen Ende der Stunde erklären die Gäste, welche Voraussetzungen für die Ausbildung nötig sind und in welchen Bereichen man als Erzieher*in arbeiten kann. Beide erzählen, wie viel Spaß ihnen die abwechslungsreiche Arbeit macht, mit der sie viel bewirken können. Auch für die Schüler*innen war es ein interessanter Vormittag – so aufmerksam wie sie dabei waren.
Sie haben auch Interesse, eine Vertretungsstunde zu übernehmen? Melden Sie sich gerne bei Alexander Ronge: alexander.ronge@cgi.com
Anna Kreuzberg vom Frühstucksfernsehen
Am Freitag (14.02.2020) wurde die nächste Vertretungsstunde an der Zuckmayer-Oberschule eingeläutet. Diesmal zu Besuch: Sat.1 Frühstücksfernsehen Reporterin Anna Kreuzberg. Am Tag zuvor hatte sie noch den Brasilianischen Star-Spieler Neymar getroffen und konnte ein paar Bilder vom Treffen zeigen. Da waren die Jugendlichen mucksmäuschenstill und lauschten ihren Erzählungen.
Dabei hatte sie einiges mitzugeben – sie erzählte von ihrem Nebenjobs neben der Schulzeit bei Schlecker, ihren zahlreichen Praktika beim Fernsehen, ihren ersten Erfahrungen als Komparsen-Koordinatorin am Set.
Neben Ihrer Empfehlung an die eigenen Wünsche zu glauben und hart an diesen zu arbeiten, konnte Anna auch einen guten Einblick in den Alltag einer Reporterin geben. Zeitungen, Magazine und Artikel lesen, Team-Sitzungen, dann wird im Studio gedreht. Manche Tage beginnen sehr früh oder sind anstrengend, doch die Vielseitigkeit und die Möglichkeit, viele interessante Orte zu besuchen, machen die Arbeit abwechslungsreich und wunderbar für sie. Damit die Jugendlichen einen guten Eindruck ihrer Arbeit bekommen, wurde ein Rollenspiel mit Reportern und Interviewten einberufen. Hierbei wurden auch Parallelen zum Bewerbungsgespräch aufgezeigt und Anna verdeutlichte, worauf sie achten sollten.
Im Anschluss wurde noch über Youtube, Snapchap und Instagram geplaudert – haben einige der Jugendlichen schon Erfahrung damit gesammelt? Tatsächlich hatte eine Teilnehmerin schon erste eigene Videos ins Netz gestellt.
Absolutes Highlight für die Jugendlichen war die Erzählung ihres Treffens mit Will Smith. Wie bereitet sie sich auf ein solches Treffen vor? Ist sie nervös gewesen? Tolle Geschichten aus dem Nähkästchen, wo man sich den Kino-Idolen einen Schritt näher fühlt. Also nicht erstaunlich, dass auch im Nachgang eine kleine Gruppe wissbegierig mehr wissen wollte.
Wir danken Anna für ihre Zeit und gute Laune als Vertretungslehrerin. Du bist jederzeit wieder willkommen!
Abschluss des Collaborative Leadership Jahresprogramms 2022
Mit einer feierlichen Abschlussveranstaltung im Friedrichssaal der Deutschen Bank Unter den Linden endete am 6. Oktober unser Collaborative Leadership Programm 2022. Neben der Überreichung der Zertifikate durch unseren Vorstand durften sich die Teilnehmenden des Jahresprogramms wie auch Gäste aus unserem Mitgliederkreis auch über einen Auftritt des auf unsere Initiative gemeinsam mit dem Club Dialog und der Fabrik Osloer Straße initiierten Berliner Ukraine-Chors freuen.
Wir schauen zurück auf eine Learning Journey durch die Berliner Stadtgesellschaft mit Stationen in der Staatsoper, der Dar-as-Salam-Moschee, der Wohnungslosenunterkunft Lahnstraße, der Zuckmayer-Sekundarschule und der Deutschen Bank Unter den Linden und Gesprächen mit ca. 50 unterschiedlichen Gesprächspartner*innen.
Und wir freuen uns, dass aus dem Programm bereits zwei Initiativen hervorgegangen sind:
a) die Gründung des Berliner Ukraine Chors und
b) eine Neuauflage von regelmäßigen Unterrichtsbesuchen von Führungskräften in der Zuckmayer-Schule
Darüber hinaus haben einige Teilnehmende außer den Lernerfahrungen und einem erweiterten Netzwerk auch konkrete Anregungen für ihre Organisationen mitgenommen, die teilweise in den kommenden Wochen und Monaten angegangen werden.
Hier einige der ersten Testimonials aus dem Kreis der Teilnehmenden:
„Das Programm hat mich inspiriert, vernetzt und zugleich geerdet! Dankeschön, auch für die vielen netten Menschen und interessanten Gesprächspartner:innen.“
Birgit Rogg, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Berlin-Mitte
„Ich habe mich in vielen Bereichen gefordert und gefördert gesehen und habe das erlebt. Persönlich, im beruflichen Kontext und in meiner gesellschaftlichen Rolle. Ich bin am Programm gewachsen.“
Christoph Bohne, Teamleiter Schulsozialarbeit der KreativitätsSchulzentrum Berlin gGmbH
„Neue Einblicke und Perspektiven, Erholung, Inspiration, Wissen über neue Bereiche.“
Natalia Roesler, Geschäftsführerin des Club Dialog e.V.
„Das Programm weitet den Blick auf vielfache Weise und eröffnet den Raum, seine eigenen Sichtweisen konstruktiv zu hinterfragen.“
Nicole Anton, Abteilungsleiterin Fundraising/Marketing des BUND e.V.
„Das Leadership Programm war sehr bereichernd, neue Perspektiven und Einblicke, spannende Gesprächspartner und neue Erfahrungen – raus aus der Komfortzone.“
Pamela Kunz, Leiterin HR Berlin der Siemens AG
„Dank des Programms habe ich Einblicke in die Gesellschaft meiner Stadt erhalten, die ich nicht missen möchte, die mich bereichert haben und die ich so nie erhalten hätte.“
Stefan Langhammer, Abteilungsleiter Zentraler Service der Berliner Feuerwehr
01.12.22: Talk zu Kunst, Digitalisierung & Gesellschaft
Wir laden herzlich ein zu unserem Leadership Talk:
Zeit: Donnerstag, der 1. Dezember 2022
Ort: Galerie Mertens, Linienstr. 148, 10115 Berlin-Mitte
Digitalisierung, Algorithmisierung und Automatisierung wird unsere Gesellschaft und die Arbeitswelt in Zukunft weiter und immer schneller verändern. Die vernetzte Künstliche Intelligenz wird vermutlich auf absehbare Zeit besser Autofahren können als Menschen, besser Diagnosen und Heilungspläne erstellen können als Ärzt*innen, besser über Unverträglichkeiten von Medikamenten informieren können als Apotheker*innen und womöglich gar mit umfangreichem Datenmaterial gefüttert besser Personal- und Unternehmensberatung durchführen können als Berater*innen.
Welche Rolle kann der Mensch in der Interaktion mit Computern noch spielen? Dies wollen wir uns in einem Bereich anschauen, bei dem viele erst einmal denken, dass menschliche Kreativität einzigartig und unersetzlich ist – dem Bereich der Kunst:
Unser Mitglied und Alumni Peer Kriesel (damals als Geschäftsführer von PEPERONI digital GmbH), 1979 in Berlin geboren, arbeitet – nach mehr als 15 Jahren als kreativer Kopf in der Agentur- und Werbewelt – seit 2016 nun vornehmlich als Bildender Künstler in Berlin. Er beschäftigt sich in seinem Gesamtwerk mit dem Thema „Identität und Werte im Zeitalter des digitalen Wandels und der digitalen Gesellschaft“.
Über Peer Kriesels Arbeiten: analog und digital
Peer Kriesel arbeitet sowohl analog – mit Aquarell-/Acrylfarbe und Pigmenttinte auf Papier – als auch digital. Seine rein digitalen Arbeiten befassen sich inhaltlich dabei auch mit den Themen digitale Kunst, Blockchain und NFT (Non-fungible Token) – es sind Verschmelzungen von Wimmelbildern und digitaler Zeichnung/Malerei, Abstraktionen von Fratzen und Masken, Übermalungen und stark limitierte Generative Art/PFP Projekte, die als Gegenpol zur „Schlacht“ der computergenerierten 10k-Projekte zu verstehen sind.
Es findet sich also auch hier das Hauptthema von Kriesels Werk wieder: Die digitale Transformation, die Veränderung der Kommunikation, die Beschleunigung von Abläufen, die Masse an Daten und die scheinbare Veränderung von Werten.
Bei unserem Leadership Talk wird Peer Kriesel uns einen Einblick in seinen künstlerischen Kosmos geben. Dabei wird er uns zudem auf den neuesten Stand der Entwicklung von digitaler und hybrider Kunst als NFTs bringen und mögliche Entwicklungen in Richtung Metaverse aufzeigen.
Jede*r, der/die etwas über Kunst, digitale Kunst und NFTs erfahren möchte, ist hier herzlich willkommen! Vorwissen ist nicht notwendig und Fragen sind explizit erwünscht!
Nach entsprechenden Einblicken und Erläuterungen in der ersten Stunde werden wir in der zweiten Stunde den Bogen schlagen zu einem breiteren Blick auf die Veränderungen durch die Digitalisierung von Arbeitswelt und Gesellschaft bis hin zu dem eigenen Arbeitsbereich.
„The Burning Chrome“ von Peer Kriesel
Installation: Video (Abbildung: Bildschirm 32 Zoll) + Bronze-Würfel (inklusive Überreste des abgebrannten AutoModells (Aston Martin DB5) im Würfel)
Nähere Informationen und Werkreihen von Peer Kriesel:
https://peerkriesel.com/projects
https://peerkriesel.com/digitalart
https://instagram.com/peerkriesel
https://twitter.com/kriesel
Rahmenbedingungen:
Wir freuen uns über eine vielseitig zusammengesetzte Gruppe und einen für alle Beteiligten erkenntnisreichen Austausch. Das Treffen findet wie alle unsere Leadership-Talks unter Chatham House Vertraulichkeitsregel statt und alle Beteiligten geben mit ihrer Teilnahme eine Fotoerlaubnis.
Die Teilnahme für Mitglieder ist kostenfrei, für sonstige Gäste fällt ein Teilnahmebeitrag in Höhe von 20 Euro an.
Zum Anmeldeformular:
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass das Absenden des Formulars von einem allzu scharf gestellten IT-System nicht möglich ist. In diesen Fällen schicken Sie uns die Anmeldung bitte per Mail an bernhard.heider@leadership-berlin.de
Hier nun das Anmeldeformular:
Neuer Termin: 23.1.23: Leadership Talk bei der Johanniter-Unfall-Hilfe
Wir laden herzlich ein zu unserem Leadership Talk bei David Kreuziger (Teilnehmer unseres Jahresprogramms 2021) und Jennifer Elbe (Teilnehmerin unseres Jahresprogramms 2022) der Johanniter-Unfall-Hilfe:
Thema: Changemanagement – zwischen Tradition und Modernisierung eines durch eine lange Ordensgeschichte geprägten Sozialunternehmens
Zeit: Montag, der 23. Januar 2023, 18.00 – 20.00 Uhr
Ort: Berner Str. 2-3, 12205 Berlin (S-Bahnhof Lichterfelde-West)
Ab 20 Uhr findet der offene Leadership Stammtisch, ebenfalls in den Räumlichkeiten der Johanniter-Unfall-Hilfe statt.

Gesprächspartner*innen und Gastgeber*innen:
Gesprächspartner*innen sind David Kreuziger, Mitglied des Landesvorstandes und seinen Kollegen Jennifer Elbe, Bereichsleiterin Vorsorgen & Versichern, Paul Nierste, Project Lead Diversity & Inclusion und Robert Rostoski, Bildungsreferent. Die Johanniter-Unfall-Hilfe beschäftigt bundesweit 29.000 Hauptamtliche, im Landesverband Berlin-Brandenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe engagieren sich 61.000 Fördermitglieder, über 1900 hauptamtliche und 3000 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von älteren, kranken und geflüchteten Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland, etwa bei Hunger- und Naturkatastrophen.
Zum Thema des Leadership Talks:
Vielfalt und Stabilität des Verbandes stehen für einige diametral gegenüber, für andere gibt es keine Stabilität ohne gelebte Vielfalt. Dies gilt insbesondere für einen großen Verband wie der die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., der durch eine lange Ordensgeschichte geprägt ist. Die Aushandlung von Haltung, Traditionen und Arbeitskultur im Spannungsfeld der Offenheit/Öffnung für weitgehend alle Interessierten ist ein sensibles Thema. Was ist der richtige Weg zwischen der gewollt starken Position von bestehendem Ehren- und Hauptamt und der steten Entwicklung der Gesellschaft in der Vereinsstruktur? Wieviel tradierte Verbands-/Arbeitskultur ist hilfreich und ab wann wird sie zur Last? Wie kann ein achtsamer, kontinuierlicher und dadurch langsamer Prozess des Wandels im Verband laufen? Wieviel Haltung kann sich unser Verband wirtschaftlich leisten und für wie viele/welche Kompromisse sind wir/ist jeder Einzelne bereit?
Rahmenbedingungen:
Wir freuen uns über eine vielseitig zusammengesetzte Gruppe und einen für alle Beteiligten erkenntnisreichen Austausch. Das Treffen findet wie alle unsere Leadership-Talks unter Chatham House Vertraulichkeitsregel statt und alle Beteiligten geben mit ihrer Teilnahme eine Fotoerlaubnis.
Mitglieder haben bei der Besetzung der Plätze Vorrang. Wer noch kein Mitglied ist und dies ändern möchte, kann dies mit dem Ausfüllen eines Mitgliedsantrags tun. Die Teilnahme am Leadership Talk ist kostenfrei.
Zum Anmeldeformular:
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass das Absenden des Formulars von einem allzu scharf gestellten IT-System nicht möglich ist. In diesen Fällen schicken Sie uns die Anmeldung bitte per Mail an bernhard.heider@leadership-berlin.de








