Mut zur Vielfalt – unser Programmtag zum Thema Diversity

Was bedeutet es, als Minderheit in Deutschland zu leben? Wie schaffen wir Arbeitskulturen, in denen Vielfalt nicht nur mitgedacht, sondern gelebt wird?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt unseres Programmtags im Rahmen des Collaborative Leadership Programms 2025 – zu Gast in der orthodox-jüdischen Gemeinde Kahal Adass Jisroel. Der Vorstandsvorsitzende Pasha Lyubarsky, der Rabbiner Dovid Gernetz und Ita Afanasev von der Lauder Yeshurun Germany gaben uns bewegende Einblicke in die Geschichte und das Wiederaufleben der Gemeinde nach der Shoa.

Im Anschluss sprachen die Teilnehmenden außerdem mit Rav Dovid Roberts, Aryeh Staroselski und Daniel Batyrev zu Gemeindeleben, Bildungseinrichtungen, religiösen Praktiken – aber auch zu heutigen Sicherheitsbedrohungen und Herausforderungen im Umgang mit der Mehrheitsgesellschaft bzw. manchen Arbeitgebern. Beispielsweise, wenn Ernährung, die Einhaltung von Shabbat und Feiertagen oder das Nichtreichen der Hand zwischen Frauen und Männern auf Unverständnis stoßen.

Am Nachmittag diskutierten wir mit Gerlinde Bendzuck (Rheumaliga), Andrea Jüsgen (TransSisters), Klaudia Grabias (Linie 1 – das taube Musical) und Carola Müller (Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin) zu Themen wie:
• Barrierefreiheit
• Inklusion
• Transidentität

Im Zentrum stand dabei: Wo erleben Menschen reale Hürden?
Was wünschen sich unsere Gesprächspartner*innen von Arbeitgebern und Gesellschaft, um uneingeschränkt teilhaben zu können? Begleitend dazu reflektierten die Teilnehmenden entlang der Dimensionen der Charta der Vielfalt, wie präsent oder nicht präsent die folgenden Dimensionen in ihrer Organisation sind:
• Alter
• Geschlecht & geschlechtliche Identität
• Religion & Weltanschauung
• Sexuelle Orientierung
• Ethnische Herkunft & Nationalität
• Behinderung
• Soziale Herkunft
Besonders bereichernd war das Gespräch mit Aletta von Hardenberg, Initiatorin der Charta der Vielfalt, über die Entstehung und Wirkung dieser auf freiwilligem Commitment beruhenden Unternehmensinitiative für ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld.
Aber auch der Umstand, dass DEI-Maßnahmen (also Maßnahmen zur Förderung von Diversity, Gleichstellung und Inklusion) zunehmend auf Widerstand stoßen - in den USA, aber auch in Deutschland - wurde diskutiert.
Dabei sprachen wir insbesondere auch über die Ergebnisse der Diversity-Umfrage, die wir unter Mitgliedern von Leadership Berlin wie auch unter Mitgliedern der Hochbegabtenvereinigung Mensa durchgeführt haben. Klar wurde, daß die Befürwortung von Diversity und Gleichstellung kein Selbstläufer ist und entscheidend ist, gerade auch Männer ohne Diversitymerkmale mitzunehmen und vom Mehrwert für Organisationen zu überzeugen.

Die Führungskräfte nahmen Impulse zu den folgenden Fragen mit:
Wie machen wir unsere Organisation attraktiver für Menschen, die sich bislang nicht angesprochen oder mitgedacht fühlen? Wie kann gezielte Offenheit zu echter Vielfalt führen - sowohl im Bewerbungsprozess als auch im Arbeitsalltag?
Danke an alle Beteiligten für die Offenheit, den Austausch – und den Mut, Vielfalt zu leben.

Regulatorik – zwischen Schutz und Übermaß

Beim Leadership Berlin Mittagstisch am 9. April trafen sich erneut Führungskräfte aus unterschiedlichsten Bereichen zum offenen Austausch. Thema diesmal: Regulatorik – ein Feld, das vielen zunehmend zu schaffen macht und gleichzeitig zentrale gesellschaftliche Funktionen erfüllt.

In der Diskussion wurden zahlreiche Beispiele genannt, wo Regularien Prozesse verlangsamen, Kosten in die Höhe treiben oder Entscheidungen erschweren – etwa im Bauwesen, im Zuwendungsrecht oder in der öffentlichen Verwaltung bei Personalentscheidungen. Die Zahl der Regularien in Gesetzen, Einzelnormen und Rechtsverordnungen hat sich in Deutschland in den letzten zehn Jahren um 18% erhöht. Deutschland gilt inzwischen als eines der am stärksten regulierten Länder weltweit.

Gleichzeitig wurde deutlich: Nicht alle Regeln sind überflüssig. Sie dienen oft dem Schutz von Gerechtigkeit, Umweltstandards oder finanzieller Transparenz.

Die zentrale Frage lautete daher:
Wo ist Regulierung notwendig – und wo wird sie zur Bremse?

Ein weiterer Punkt: Regulatorik beeinflusst auch die Verteilung von Ressourcen. Worauf wird der Fokus gelegt, wenn ein Rahmen gesetzt wird?
➡️ Auf die Details der Vorgabe?
➡️ Auf die tatsächliche Umsetzung und Wirkung?

Drei Praxisbeispiele für Bürokratieabbau wurden genannt:
EU-Berichtspflichten (CSRD): Die umfangreiche Nachhaltigkeitsberichterstattung mit über 800 Angaben soll künftig nur noch für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitenden gelten – eine spürbare Entlastung.
Balkonkraftwerke: Ein gelungenes Beispiel, wie Bürokratie vermieden werden kann – etwa durch bewussten Verzicht auf zusätzliche technische Vorgaben wie Spezialsteckdosen.
Pragmatische Lösung im Personalbereich: Ein Personalrat konnte nicht teilnehmen, gab jedoch im Vorfeld grünes Licht für Bewerbungsgespräche – eine flexible Lösung, ganz ohne starre Vorgaben.

Was diesen Austausch so besonders macht:
In unserem Netzwerk begegnen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven:
Akteur*innen, die sich für bestimmte Regulierungen stark machen und solche, die einzelne Regeln kritisch sehen – mitunter stehen Personen sogar für die Schaffung einer neuen Regel und die Abschaffung einer anderen.

Gerade diese Vielfalt ermöglicht einen tiefen, offenen Dialog:
Wie funktioniert Lobbyarbeit?
Welche Perspektiven fließen in Regelsetzungen ein – und welche nicht?

Wir danken allen Beteiligten für den spannenden Austausch, den wir als Inspiration für unsere Programmformate nutzen können. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Leadership Mittagstisch.


Führung unter Extrembedingungen – Lernen von und mit der Berliner Feuerwehr

Was können wir als Führungskräfte von der Berliner Feuerwehr lernen – und welche Anregungen können wir aus anderen Bereichen einbringen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt unseres Leadership Talks – bei der Berliner Feuerwehr.

Noch vor dem eigentlichen Beginn des Leadership Talks hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Laien-Reanimation zu üben sowie sich über Ersthelfer-App Katretter zu informieren. Nach diesem praktischen Einblick hatten wir Gelegenheit, mit 3 erfahrenen Führungskräften über die Herausforderungen ihres Arbeitsalltags zu sprechen:

🚒  Stefan Langhammer, Abteilungsleiter Zentraler Service
🚒  Sylke Kluck, Personalleiterin
🚒  Markus Wiezorek, stellv. Abteilungsleiter Brand- und Bevölkerungsschutz und Technische Gefahrenabwehr

Rund 40 Teilnehmende – Mitglieder von Leadership Berlin und Mensa in Deutschland – kamen zusammen. In einem offenen Austausch und intensiven Diskussionen wurden zentrale Themen beleuchtet:
Führen im Wechselspiel: Während bei Einsätzen klare Ansagen, Tempo und Hierarchie überlebenswichtig sind, braucht es in der strategischen Planung, Personalführung und Weiterentwicklung einen kooperativen Führungsstil. Dieser Spagat gehört zum Alltag – und zeigt, wie herausfordernd und vielfältig Führung bei der Berliner Feuerwehr gelebt werden muss.

Herausforderungen im Personalbereich: Der Frauenanteil im Einsatzdienst konnte in den letzten Jahren zwar gesteigert werden, ist aber immer noch auf niedrigem Niveau. Wir sprachen über erfolgte und denkbare Maßnahmen, die zu einer größeren Diversität führen können, aber auch über Hindernisse, die es zu überwinden gilt.

Finanzielle Engpässe: Trotz steigender Anforderungen und einem überalterten Fuhrpark wurden vergangenes Jahr in Berlin kaum neue Einsatzfahrzeuge beschafft, und selbst Reparaturen sind oft schwer zu finanzieren. Wie können Finanzbedarf und Sparmaßnahmen sinnvoll mit dem Bedürfnis für innere Sicherheit und Daseinsvorsorge in Einklang gebracht werden?

Stadtentwicklung vs. Einsatzfähigkeit: Verkehrsberuhigung, neue Bauvorhaben, bauliche Verdichtungen – die Aufgabenerfüllung in der Gefahrenabwehr wird für die Berliner Feuerwehr immer schwieriger, da sie Einsatzorte nur noch verzögert erreichen kann und Flächen zur Aufstellung der Drehleiter fehlen. Eine geregelte Beteiligung der Feuerwehr findet aktuell nicht statt. Aber wie kann dies erreicht werden?

In Kleingruppen wurde weitergedacht, Kontakte geknüpft – und der Wunsch nach einem Folgetreffen laut.

Unser Fazit: Führung bei der Feuerwehr ist mehr als Einsatzleitung. Es ist die ständige Aufgabe, mit immer knapper werdenden Ressourcen und unter dem Einfluss von Megatrends in einer ständig wachsenden Metropole die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr bestmöglich zu organisieren.
Ein großes Dankeschön an die Berliner Feuerwehr für den offenen Austausch!


Auftakt des Collaborative Leadership Programms 2025 – Vielfalt als Lernchance

Am 3. und 4. April fiel der Startschuss für das Collaborative Leadership Programm 2025 – mit einer intensiven, inspirierenden und zutiefst verbindenden Auftaktveranstaltung.

30 Führungskräfte – je ein Drittel aus Wirtschaft, öffentlichem Dienst und gemeinnützigem Sektor – kamen zusammen, um sich kennenzulernen, Perspektiven zu teilen und über die eigenen Grenzen hinauszudenken.

Im Zentrum der drei Tage: Vielfalt als Ressource – nicht nur im Sinne von Herkunft und Perspektiven, sondern vor allem als Grundlage für sektorübergreifende Zusammenarbeit.
Denn Führung bedeutet heute:
- über die eigene Organisation hinauszublicken
- den Mut zu haben, die Komfortzone zu verlassen
- Brücken zu bauen
- externe Impulse aufzunehmen – Stichwort: Absorptive Capacity

In lebendigen Formaten wurden gesellschaftlich relevante, teils kontroverse Themen diskutiert, gemeinsame Herausforderungen gemeistert und der Grundstein für ein vertrauensvolles Miteinander gelegt.

Die Atmosphäre? Zugewandt, offen, ermutigend – beste Voraussetzungen für die gemeinsame Lernreise, die an sechs weiteren Programmtagen bis November weitergeht.

Wir freuen uns auf alles, was kommt – gemeinsam, vielfältig, mitunter kontrovers, aber immer mit offenem Blick über den Tellerrand.

Zusammensetzung der Teilnehmenden: https://leadership-berlin.de/wp-content/uploads/2025/04/Teilnehmerzusammensetzung-CLP-2025.pdf 


Wie führt man einen Zoo, ein Industrieunternehmen – oder einen Wald?

Bei unserer Mitgliederexkursion nach Eberswalde sind wir diesen Fragen nachgegangen. Drei Stationen, viele Perspektiven – und ein gemeinsamer Nenner: Leadership braucht Kontext, Austausch und den Mut, neue Wege zu denken.

Führung zeigt sich in vielen Formen – auch abseits von Konferenzräumen und Strategiemeetings. Im Rahmen unserer Mitgliederexkursion nach Eberswalde haben wir gemeinsam mit Führungskräften, Mitgliedern und Gesprächspartner*innen unterschiedliche Kontexte von Leadership erkundet – vom Zoo über die Industrie bis in den Wald.

Station 1: Zoologischer Garten Eberswalde

Zoodirektorin Paulina Ostrowska führte uns nicht nur durch eine beeindruckende Tierwelt, sondern auch durch die komplexen Rahmenbedingungen ihres Führungsalltags:
Wie führt man einen Zoo – zwischen öffentlicher Trägerschaft, gemeinnützigem Förderverein, kreativen Finanzierungsmodellen und engem Austausch mit der Stadtverwaltung?
Überraschend für viele: Tiere aus dem Artenschutzprogramm werden nicht gehandelt, sondern nach klaren Kriterien und Wartelisten zugeteilt – ob London, Paris oder Eberswalde, entscheidend ist die Position auf der Liste.
Die Teilnehmenden hörten interessiert, welche Fördermöglichkeiten Paulina Ostrowska und ihr Zoo aktuell nutzen – wie z.B. die Tigerradtour, bei dem die Startgelder einer 100 km oder 200 km langen Radtour durch Brandenburg dem Förderverein des Zoos zugutekommt. Und daran anknüpfend steuerten unsere Mitglieder Ideen für weitere Fördermöglichkeiten bei.
Der Zoo Eberswalde, der immerhin auch über Löwen, Tiger, Affen, Krokodile verfügt wirtschaftet mit einem jährlichen Budget von 3 Millionen Euro und kommt mit vergleichsweise wenigen öffentlichen Zuschüssen aus. Es war auch interessant zu erfahren, dass es dem Zoo Eberswalde gelungen ist, den Zoo zu einem Ort deutsch-polnischer Zusammenarbeit zu machen und er auch von vielen Familien aus Polen besucht wird.

Die Einblicke in den Zoo Eberswalde zeigten, wie unternehmerisches Denken, Verhandlungsgeschick und Begeisterung für eine Sache zusammenwirken können.

Station 2: Ardelt Kranbau GmbH

Unsere zweite Station führte uns in die Werkshallen eines Unternehmens mit über 100 Jahren Tradition – die mit der Insolvenz im Jahr 2022 zu enden drohte. Der frühere Mitarbeiter Uwe Grünhagen wagte im Alter von 60 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter die Neugründung.
Es gelang ihm, Banken, Kunden und ehemalige Mitarbeitende zu überzeugen und er gab uns Einblicke in die Produktionshalle und die Herausforderungen moderner Unternehmensführung im industriellen Mittelstand: Wie begegnet man massiven Kursschwankungen, steigenden Transportkosten und globalen Unsicherheiten? Welche Rolle spielen Vertragsgestaltung, Risikoteilung mit Kunden und der Zugang zu Bankkrediten, wenn ein Produkt wie ein schienengebundener Drehkran vier Jahre vom Erstkontakt bis zur Auslieferung benötigt?
Adelt Kranbau ist heute einer der letzten Anbieter dieser Spezialkräne in Europa – eine Nische mit globaler Nachfrage. Die Führung durch die Produktion machte deutlich, wie viel unternehmerische Anpassungsfähigkeit gefragt ist, wenn Personalgewinnung, Umweltauflagen und Energiepreise das Tagesgeschäft mitbestimmen.

Station 3: Lebensrealitäten zwischen Eberswalde und Berlin im Vergleich

Am Samstagabend kamen wir mit unseren Eberswalder Alumni Gordon Klavehn, Leiter Technische Projektsteuerung bei Stromnetz Berlin und Sebastian Heimann, Geschäftsführer des Deutschen Familienverbandes und Vorsitzender der CDU Eberswalde ins Gespräch – über Unterschiede zwischen Stadt und Land, Lebensrealitäten in Eberswalde vs. Berlin, Verwaltungsprozesse und Verkehrsanbindungen.
Auch hier zeigte sich: Führung ist immer auch eingebettet in gesellschaftliche und infrastrukturelle Rahmenbedingungen.

Station 4: Forstbotanischer Garten Eberswalde

Der Sonntag führte uns schließlich in den Forstbotanischen Garten Eberswalde, wo Tilman Langer uns durch die Herausforderungen unserer Wälder begleitete. Interessant war beispielsweise die Erkenntnis, dass ohne menschlichen Einfluss sich in unseren Breiten die Rotbuchen durchsetzen würden, da sie in jungen Jahren mit wenig Licht auskommt und in ausgewachsener Form mit ihrem dichten Blätterdach anderen Arten das Licht wegnimmt, die eine beschattete Kindheit und Jugend nicht so einfach wegstecken können.
Und dass die Rotbuche im Gegensatz zur Fichte auch besser gerüstet für einen Anstieg der Temperaturen und längeren Trockenperioden ist. Erstaunlich für viele war sicherlich auch, dass Monokulturen von Fichten – wie beispielsweise im Harz - lediglich aufgrund der wirtschaftlichen Interessen der Forstwirtschaft existieren und sie aufgrund der Unfähigkeit, mit dem Klimawandel einhergehende längere Trockenperioden unbeschadet zu überstehen, jetzt ausgetauscht werden müssen.
Tilman Langer bot einen spannenden Einblick in Wettbewerb und Collaboration von Flora und Fauna die natürliche Resilienz und die Konkurrenz der Bäume – und die Frage, wie viel Gestaltung der Mensch in der Natur wirklich leisten kann oder sollte.

Fazit:

Führung begegnet uns überall – im Zoo, in der Industrie, im Wald. Diese Exkursion hat einmal mehr gezeigt, wie vielseitig Leadership gedacht und gelebt werden kann – und wie wichtig der Austausch über Grenzen von Disziplinen und Orten hinweg ist.

Kontrolliert, reflektiert, zertifiziert – Nachwuchsführungskräfte hospitieren bei den Fahrkartentrollen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Mit einem abwechslungsreichen Abschlusstag bei der BVG fand das diesjährige Seniors4Juniors-Programm einen gelungenen Abschluss. Über die letzten vier Monate hinweg haben Nachwuchsführungskräfte in einem offenen Austausch mit erfahrenen Führungspersönlichkeiten und miteinander wertvolle Einblicke gewonnen, ihre Kompetenzen erweitert und die Herausforderungen und Chancen von Führung gemeinsam reflektiert.

Passend zum Thema Sicherheit in der Führungsrolle, bot sich bei der BVG zum Abschluss noch einmal die Möglichkeit für einen besonderen Perspektivwechsel.

In Begleitung von Fahrkartenkontrolleur*innen der BVG erhielten unsere Nachwuchsführungskräfte direkt vor Ort in der Berliner U-Bahn einen Einblick in ihren Arbeitsalltag – eine Tätigkeit, die mitunter Fingerspitzengefühl, klare Kommunikation und souveränes Auftreten erfordert. Die Begegnung regte eine spannende Auseinandersetzung mit der eigene Rolle als Führungskraft an. Die Nachwuchsführungskräfte entwickelten zudem großen Respekt gegenüber den Fahrkartenkontrolleur*innen, und wie diese mit einer freundlichen Team-Atmosphäre und dem richtigen Mindset die notwendige Resilienz entwickeln, verbale und körperliche Übergriffe auszuhalten.

Neben diesen wertvollen Eindrücken blieb ausreichend Zeit für intensiven Austausch und Reflexion innerhalb der Gruppe – ein wesentlicher Bestandteil des Programms, der noch einmal deutlich machte, wie wertvoll das Lernen voneinander ist. Den feierlichen Schlusspunkt setzte die Übergabe der Abschlusszertifikate in Anwesenheit einiger Mentor*innen und Mitglieder unseres Vorstands – ein schöner Moment, um auf das Erlebte zurückzublicken und mit frischen Impulsen nach vorne zu schauen.

Mit diesem Tag endet ein weiteres erfolgreiches Seniors4Juniors-Programm. Wir freuen uns darauf, im November 2025 erneut engagierte Nachwuchsführungskräfte und erfahrene Mentor*innen zusammenzubringen.


Leadership-Exkursion für Führungskräfte aus Berlin: Auf Entdeckungstour in Eberswalde

Datum: Samstag, 15. März 2025 (optional mit Übernachtung)
Ort: Eberswalde

Wir laden Führungskräfte, Alumni und Freunde von Leadership Berlin sowie Mitglieder des Rotary-Netzwerks ein, ihre gewohnte Berliner Umgebung zu verlassen und gemeinsam auf Entdeckungstour nach Eberswalde zu gehen. Dort erhalten wir spannende Einblicke in die Perspektiven von Führungskräften aus der Region.

Warum Eberswalde?

Diese Exkursion bietet die Gelegenheit, die Herausforderungen, Denkweisen und Unterschiede zwischen Führungskräften in Berlin und Brandenburg kennenzulernen. Welche neuen Impulse können wir für unsere eigene Arbeit mitnehmen? Welche Perspektiven können wir selbst einbringen?

Was erwartet dich?

Station 1: Führung im Zoo Eberswalde – Balance zwischen Ökologie und Wirtschaftlichkeit

Wie führt man einen Zoo, der sowohl für Tiere als auch für Besucher attraktiv ist? Zoodirektorin Paulina Ostrowska gibt uns exklusive Einblicke in ihre Arbeit:

  • Die Herausforderung, Artenschutz, Wirtschaftlichkeit und Besuchererwartungen in Einklang zu bringen
  • Strategien zur Personalgewinnung in einem besonderen Umfeld
  • Der Umgang mit Regulierungen und den sich wandelnden gesellschaftlichen Erwartungen

Nach der Führung gibt es die Möglichkeit für ein besonderes Erlebnis: Mutige Teilnehmer können sich im Löwengehege aufhalten – ein unvergesslicher Moment! Im Anschluss tauschen wir uns mit Paulina Ostrowska aus und diskutieren ihre Leadership-Erfahrungen.

Station 2: Ardelt Kranbau GmbH – Führung in einem exportorientierten Produktionsunternehmen

Das 1902 gegründete Unternehmen hat eine bewegte Geschichte hinter sich und stand 2022 vor der Insolvenz. Nach der Übernahme durch Uwe Grünhagen im Jahr 2023 erlebt das Unternehmen einen Neustart. Bei einer exklusiven Führung gibt uns Uwe Grünhagen Einblicke in:

  • Führung im globalen Wettbewerb der Industrie
  • Die Bedeutung von Standortfaktoren am Beispiel des Kranbaus
  • Regulierungen, Förderungen und Interessensvertretungen im industriellen Sektor

Station 3: Abendessen & Austausch mit Führungskräften aus Eberswalde

Beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant „La Gondola“ diskutieren wir mit lokalen Führungskräften über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Berlin und Brandenburg.

Zu unseren Gästen gehören unter anderem:

  • Gordon Klavehn (Stromnetz Berlin)
  • Sebastian Heimann (Deutscher Familienverband)
  • Mitglieder des Rotary-Clubs Eberswalde

Kosten & Anmeldung

Teilnahmegebühr:

  • 30 € (Einzelanmeldung)
  • 50 € (Paare)

Übernachtung:
Eine Übernachtung kann optional gebucht werden. Für alle Übernachtungsgäste bieten wir am Sonntag, 16. März, eine Führung durch den Forstbotanischen Garten an.

Jetzt anmelden

Nutze die Gelegenheit, dein Netzwerk zu erweitern, neue Perspektiven zu gewinnen und inspirierende Führungskräfte kennenzulernen!

👉  Infos & Anmeldung: https://survey.lamapoll.de/Leadership-Exkursion-am-15-03-2025-nach-Eberswalde

Hinweis: Die Fotos stammen von unserer Exkursion nach Poznań.


Nachwuchsführungskräfte als Lehrer*innen – Führung außerhalb der Komfortzone erleben

"A fool with a tool is still a fool." Führung lernt man nicht aus Lehrbüchern – sondern durch Erfahrung. Deshalb geht es in unseren Führungskräfteseminaren nicht primär darum, Tools zu vermitteln, sondern Führung als Haltung zu stärken. Denn wer sich in der Führungsrolle sicher bewegt, kann Teams wirksam leiten.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür war der vierte Programmtag unseres Nachwuchsführungskräfteprogramms Seniors4Juniors. In Zusammenarbeit mit dem Ernst-Abbe-Gymnasium Neukölln stellten sich 12 Teilnehmende einer besonderen Herausforderung: Sie übernahmen für eine Schulstunde den Unterricht in den 9. und 10. Klassen.

Was hat das mit Führung zu tun? Eine ganze Menge! Denn die Teilnehmenden konnten hier zentrale Leadership-Skills direkt anwenden:

Flexibilität: Spontan auf unerwartete Situationen reagieren.
Empathie: Ruhigere Personen wahrnehmen und aktiv einbinden.
Durchsetzungsfähigkeit: Regelverstöße klar und souverän ansprechen.
Kommunikation: Inhalte verständlich, laut und überzeugend vermitteln – vor einer großen Gruppe.
Interaktion: Spannend und zielgruppenorientiert Wissen vermitteln.
Mut: Sich auf unbekannte Herausforderungen einlassen.
Diversität: Zugang zur nächsten Generation finden – in einer Schülerschaft mit überdurchschnittlichem hohem Migrationsanteil.

Das Fazit? Viele hätten gerne eine Doppelstunde gehabt! Die Nachwuchsführungskräfte fanden schnell in ihre Rolle – und auch Schüler*innen sowie Lehrkräfte waren begeistert von den beruflichen Einblicken.

Leadership in der Schule – ein besonderer Führungsalltag
Nach der Unterrichtserfahrung gab Schulleiter Lutz Großmann spannende Einblicke in die Führungspraxis im Schulkontext. Mit Stationen als stellvertretender Schulleiter einer Privatschule, als Leiter einer deutschen Botschaftsschule und nun am Ernst-Abbe-Gymnasium zeigt seine Erfahrung: Es gibt nicht das eine Erfolgsmodell für Führung. Vielmehr geht es darum, Herausforderungen zu erkennen, Veränderungen strategisch anzugehen – und zu wissen, was man auch mal aushalten muss. Besonders entscheidend: Resilienz.

Welche Führungsthemen bewegen junge Führungskräfte?
Bei der Auftaktveranstaltung unseres Seniors4Juniors-Programms im November 2024 zeigten sich zwei Themen als besonders relevant:

  • Der Umgang mit schwierigen Personen und Situationen
  • Learnings & Fallstricke beim Delegieren

Dazu haben wir zwei erfahrene Alumni unseres Collaborative Leadership Programms eingeladen:

  • Karen Müller, Oberstaatsanwältin in der Generalstaatsanwaltschaft Berlin
  • Dr. Johannes Steinfort, Prokurist und Bereichsleiter Corporate Services (Recht, Einkauf und IT) der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH

Besonders spannend: Beide Gespräche führten zur gleichen zentralen Frage – Wie geht man als Führungskraft mit Mitarbeitenden um, die ihren Aufgaben nicht gerecht werden (wollen oder können)?
Wenn Empathie und Motivation nicht ausreichen – wie viel strategisches Geschick und Konsequenz braucht es, um eine klare Entscheidung zu treffen?

Lernen durch Austausch – oder durch eines unserer Programme!
Um Anregungen auf solche Fragen zu bekommen, lohnt es sich, mit anderen Führungskräften zu sprechen und sich inspirieren zu lassen. Oder – man meldet sich zu einem unserer Leadership-Programme an und erarbeitet sich diese Erkenntnisse durch praxisnahe Erlebnisse.

Unsere nächsten Programme:
Collaborative Leadership Programm für erfahrene Führungskräfte mit größerem Verantwortungsbereich – Start: 3. April 2025
Seniors4Juniors für Nachwuchsführungskräfte mit max. 2 Jahren Führungserfahrung – Start: November 2025

📩 Mehr Infos & Anmeldung: https://leadership-berlin.de/weiterbildungs-programme/


Leadership Berlin bringt Führungskräfte hinter Gitter!

Unsere Überzeugung: Führungskräfte sollten vor allem kommunikationsstark sein, konkret: sprach- und handlungsfähig gegenüber unterschiedlichsten Menschen und Situationen. Und – nicht zuletzt – den Mut haben, ihre Komfortzone zu verlassen.

Nach dem Strafvollzugsgesetz Berlin ist der Bezug der Inhaftierten zum gesellschaftlichen Leben zu fördern, dazu sind auch Personen und Einrichtungen von außen in die Gestaltung des Vollzugs einzubeziehen. Umgang mit „Menschen von draußen“ kann also für die Resozialisierung hilfreich sein.

Für uns war schon vor einigen Jahren klar, dass dies eine Win-Win-Situation bietet!
In diesem Sinne bringen wir fortan regelmäßig Führungskräfte aus unserem Netzwerk mit einer Gruppe von Inhaftierten der Sozialtherapeutischen Anstalt in der JVA Tegel zusammen. Ziel dieser Begegnungen ist es, anhand der beruflichen Themen der Führungskräfte Perspektiven aufzuzeigen, den Austausch darüber, aber auch gegenseitiges Verständnis zu fördern. Den Anfang machte am 14. Januar unser Alumni Klaus Baumeister, Rechtsanwalt und ehemals u.a. Hauptgeschäftsführer einer ARD-Tochter und Justiziar von Sendeanstalten, der diese Begegnungen bereits seit vier Jahren zusammen mit Tabea Perger in der JVA für Frauen ehrenamtlich begleitet.

Klaus Baumeister inspirierte die Teilnehmenden mit seiner persönlichen Geschichte: Nach einem Hauptschulabschluss und einer Lehre absolvierte er erst über den zweiten Bildungsweg Abitur und Studium. Auch seine langjährige Tätigkeit als Justiziar für WDR und rbb und die Prüfung und gerichtliche Verteidigung von redaktionellen Beiträgen von Formaten wie Panorama und Monitor stieß auf großes Interesse und löste unterschiedlichste Fragen zum Thema Rechtssystem aus.

Es war ein gelungener Auftakt, bei dem – nach Abfrage - außerdem deutlich wurde, welche Themen und Personen für zukünftige Begegnungen aus Sicht der Inhaftierten von Interesse wären. Genannt wurden u.a. die Begegnungen mit:

  • einem Geschäftsführer der Agentur für Arbeit
  • einem Chefarzt der Chirurgie
  • einer Filmproduzentin
  • jemand aus der Leitung eines Jugendamtes
  • jemand aus dem Sport-Management (Fußball)
  • jemand aus dem Bereich Logistik
  • jemand aus dem Bankenbereich
  • jemand aus dem Lobbybereich
  • jemand aus dem Versicherungsbereich
  • jemand aus dem Bereich Gewerkschaften/Betriebsräten

Unter der Leitung der Leiterin der Sozialtherapeutischen Anstalt der JVA Tegel (SothA) werden wir fortan Führungskräfte aus unserem Netzwerk für einen Gesprächsabend in der SothA vermitteln. Die Treffen werden regelmäßig alle zwei Monate am ersten Dienstag des Monats zwischen 17:30 und 19:30 Uhr stattfinden. Die Gruppe der Inhaftierten setzt sich aus ca. 10 - 15 Insassen der SothA zusammen.

Wir freuen uns, mit diesem Format einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können, einen besonderen Austausch mit der Gesellschaft draußen zu ermöglichen und das Ziel der Resozialisierung zu unterstützen.


Leadership-Talk und Glühweinempfang im FEZ

Am 9. Dezember waren wir zu einem inspirierenden Leadership-Talk inklusive Glühwein-Empfang zu Gast im FEZ-Berlin (KJFz-L-gBmbH), Europas größtem öffentlichen Kinder- und Familienzentrum. Der Ende des Jahres ausscheidende Geschäftsführer, Thomas Liljeberg-Markuse, seine Nachfolgerin, Dr. Magrit Witzke wie auch der Geschäftsführer der im FEZ ansässigen Landesmusik-Akademie, Chris Berghäuser gehören allesamt zu den ehemaligen Teilnehmenden unserer Leadership Programme und boten uns einen Blick hinter die Kulissen und auf verschiedenen Angebote innerhalb der 13.000 qm Indoor- und 175.000 qm Outdoor-Fläche des FEZ. Dazu gehörten der Theatersaal, Kinosaal, Schwimmbad, Turnhalle, Weltraumzentrum, Konzertsäle, Proberäume bis hin zu einer Fahrt mit der Kindereisenbahn, die wir in weihnachtlichem Ambiente inklusive Glühwein und Currywurst erleben durften.

Im Gespräch konnten darüber hinaus die unterschiedlichsten Führungsthemen besprochen werden. Wie ist es gelungen, das Areal des ehemaligen Pionierpalasts mit einem Viertel der Mitarbeiterzahl aufrecht zu erhalten und Angebote aufzusetzen, die jährlich über 700.000 Kinder- und Jugendliche in Anspruch nehmen? Wie sehen die aktuellen Herausforderungen angesichts der Finanzlage und Mittelkürzungen für den Führungskontext im FEZ aus? Wie ist es gelungen und wie kann es noch besser gelingen, mit den Angeboten des in Köpenick angesiedelten Areals Kinder und Jugendliche aus den westlichen Bezirken und mit Migrationshintergrund zu erreichen? Wie sieht die Netzwerkarbeit des FEZ aus und welche Stakeholder-Dialoge gehören zum Führungskontext der Leitung?

Es war ein spannender Abend mit viel anregenden und inspirierenden Einblicken und Austausch. Vielen Dank!