Collaborative
Leadership Programm

Allgemeines

Das Collaborative Leadership Programm bietet in der Methodik des experiential learnings eine einzigartige Lernreise (learning journey) zu relevanten Führungsthemen.

Das Programm erstreckt sich über eine zweitägige Auftaktveranstaltung im Ringhotel Schorfheide, der sich sechs Programmtage im monatlichen Abstand anschließen.

Die Teilnehmergruppe besteht aus 36 Führungskräften der oberen Ebenen, von denen jeweils ein Drittel aus Wirtschaft, öffentlichem und gemeinnützigem Bereich kommen.

Das nächste Collaborative Leadership Programm startet am 3./4. April 2025. Eine Anmeldung über das Anmeldeformular ist noch möglich.

Bei der Zusammenstellung achten wir auf eine möglichst große Bandbreite, die beinhaltet, dass beispielsweise auch Themen wie Transparenz/Partizipation (z.B. durch Initiator*innen von Volksentscheiden), Islam (z.B. durch Vorstände von Moscheegemeinden), aber auch Positionen, die z.B. diesen beiden Themen kritisch gegenüberstehen, im Teilnehmerkreis vertreten sind.

Beispiel für den Ablauf eines Programmtags und einer Teilnehmerzusammensetzung:

Agenda eines Programmtags
Beispiel für die Zusammensetzung der Teilnehmergruppe

Lernziele

Die Programmtage stehen jeweils unter einem Thema. Diese sind:

  • Gesellschaft verstehen und Gemeinschaft gestalten
  • Fokus und Kontext – Zusammenhänge erkennen
  • Kritik äußern und annehmen können
  • Mut zur Vielfalt – den anderen begegnen
  • Spielräume der Macht ausschöpfen & Strategien entwickeln
  • Ohnmacht erkennen – Mut zum Handeln
  • Verantwortung annehmen und abgeben können
  • Der Blick nach vorne – das Netzwerk entwickeln

Die Inhalte werden nicht durch Vorträge oder Trainings ermittelt, sondern anhand konkreter Führungsherausforderungen der Gastgeber*innen, im Kleingruppenformat bei vier externen Vor-Ort-Besuchen sowie einem intensiven Austausch innerhalb der Teilnehmergruppe erarbeitet.

Die Lernziele des Programms als Ganzes zielen in vier Richtungen.

Leadership Kompetenzen

  • Fähigkeit zum Perspektivwechsel
  • Stärkung der Fähigkeit, sich auf andere Menschen und Themen einstellen zu können
  • Stärkung der Reflexionsfähigkeit eigener Stärken und Schwächen
  • Stärkung von Mut und Freude an Herausforderungen
  • besseres Verständnis von dem, was Menschen erfolgreich macht
  • besseres Verständnis von dem, was Erfolgsfaktoren guter Führung sind (Kontextualität)
  • Stärkung der Fähigkeiten, Situationen außerhalb der eigenen Komfortzone zu meistern

Organisations­entwicklung

  • Reflexion der eigenen Stärken und Schwächen als Organisation
  • Übertragung von Best-Practice-Beispielen für die eigene Organisation
  • Gewinnung von Kooperationspartnern und Austauschmöglichkeiten
  • Kenntnis und Anwendung von Methoden, wie kollegiale Beratung und Meinungsstrahl

Gesellschaft­licher Erkenntnis­gewinn

  • besseres gesellschaftliches Verständnis und die eigene Rolle darin
  • besseres Verständnis für Denkweisen und Strukturen in den drei Sektoren (privatwirtschaftlicher, öffentlicher und Non-Profit-Bereich)

Leitgedanke bei der Auswahl von Gesprächspartner*innen ist nicht, eine bestimmte Haltung oder einen bestimmten Führungsstil als vorbildlich und als in alle Kontexte übertragbar aufzuzeigen, sondern den Teilnehmenden aus unseren Programmformaten einen Reflexionsprozess zu ermöglichen im Hinblick auf die eigene Organisation und das eigene Handeln als Führungskraft.

Veranstaltungsorte

Die Programmtage finden an den unterschiedlichsten Orten der Stadtgesellschaft statt und beinhalten jeweils offene Gespräche mit den Gastgebern über deren Leadership-Kontext. Beispiele für Veranstaltungsorte der Programmtage sind Staatsoper Unter den Linden, Verlag der Tagesspiegel, Rotes Rathaus, Wohnungslosenunterkunft Lahnstraße, Siemens Gasturbinenwerk, Seniorenheim am Plänterwald, Deutsche Bank, Zuckmayer-Sekundarschule im Neuköllner Rollbergviertel, Justizvollzugsanstalt Moabit, u.a..

Methodik

Bei der Erarbeitung von Lernzielen setzen wir die Methode des Experiential Learnings (Erfahrungslernen) ein. Die Inhalte werden insofern nicht in Form von Expertenvorträgen oder Trainings zu konkreten Skills der Personalführung präsentiert, sondern die Teilnehmenden erarbeiten sich die Inhalte in offenen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Entscheidungsträger*innen der Stadt und in einer Vor- und Nachbesprechung innerhalb der Teilnehmergruppe.

Neben dem Austausch mit Führungskräften eröffnen wir nach Möglichkeit an den Programmtagen auch praktische Einblicke (mitunter auch Challenges) von 1-2 Stunden in den jeweiligen Leadership-Kontext durch Begegnungen mit Nicht-Führungskräften an den entsprechenden Orten.

So finden an einem Programmtag im Gefängnis auch Gesprächsrunden in Kleingruppen mit Inhaftierten statt, bei einem Programmtag im Seniorenheim können sich die Teilnehmer*innen zunächst einmal mittels eines einstündigen Besuchs bei den Bewohner*innen der Einrichtung ein Bild machen und bei einem Programmtag in einer Schule haben die Teilnehmer*innen zunächst einmal die Aufgabe zu bewältigen, jeweils zu zweit in die Rolle von Vertretungslehrer*innen zu schlüpfen.

Als wiederkehrende Elemente an den Programmtagen werden darüber hinaus die Methoden der „Kollegialen Beratung“ und des „Position Statements“ vorgestellt und umgesetzt.

Anmeldung

Der Teilnahmebeitrag für das nächste am 4. März 2024 beginnende Leadership Berlin Programm beträgt 4.900 Euro bzw. bei Anmeldung bis zum 30. November 2023 zum Frühbucherpreis von 4.400 Euro.

Für Führungskräfte aus dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und anderen gemeinnützigen Organisationen stehen darüber hinaus in begrenztem Umfang Voll- und Teil-Stipendien zur Verfügung.

Nachwuchs-Führungs­kräfteprogramm „Seniors4Juniors“

Allgemeines

Mit unserem Format “Seniors4Juniors” bringen wir Nachwuchsführungskräfte mit maximal zweijähriger Führungserfahrung mit senioren ehemaligen Führungskräften zusammen, um im Austausch mit deren Erfahrungen eigene Kompetenzen aufzubauen und zu erweitern.

In dem Programm berichten die senioren Führungskräfte „aus dem Nähkästchen“ über ihren Karriere- und Führungsweg, welche Herausforderungen sich ihnen dabei gestellt haben und wie sie diese bewältigt haben. Das Programm besteht aus offenen Gesprächen im Workshop-Charakter zwischen den Nachwuchs- und den senioren Führungskräften, aber auch aus Austauschformaten innerhalb der Gruppe der Nachwuchs-Führungskräfte.

Die Teilnehmergruppe der Nachwuchsführungskräfte ist begrenzt auf 18 Teilnehmer*innen und beinhaltet die Vermittlung eines Mentorings über mindestens zwei Termine zwischen den Programmtagen im November und denen im Februar/März.

Im Gegensatz zu unserem Collaborative Leadership Programm sind auch mehrere Anmeldungen aus einem Unternehmen möglich. Eine Anmeldung ist möglich, so lange noch nicht alle Plätze belegt sind.

Zeit:
– Blockseminar am 13./14./15. November 2024 im Hotel Haus Chorin
– 2-3 Mentoring-Termine zwischen November 2024 und Januar 2025
– Einzelprogrammtag am 23. Januar 2025
– Abschlusstag am 27. Februar 2025

Ort:
Hotel Haus Chorin, (ca. eine Stunde nordöstlich von Berlin, mit der Bahn erreichbar)

Kosten:
2.700 Euro inkl. Unterkunft und Verpflegung

Hier einige Rückmeldungen von ehemaligen Teilnehmenden über den Nutzen der Teilnahme.

Inhalte der Programmtage

Mittwoch, 08. November 2023

– Fokus und Überblick – vom Spezialistentum zum Generalistentum
– Betrachtung von Negativbeispielen im Kontext Führung und was man daraus lernen kann
– Betrachtung von Positivbeispielen im Kontext Führung und was man daraus lernen kann
– Kennenlernen und Gespräche mit den Mentor*innen


Donnerstag, 09. November 2023

– Reflexion und Abgleich mit senioren Führungskräften:
– Was unterscheidet Führungskräfte der höchsten Ebenen von denen der niedrigen Ebenen?
– Was motiviert uns – was motiviert Mitarbeiter*innen?
– Austausch über Best-Practice-Beispiele aus unterschiedlichen Kontexten
– Verbesserungsmöglichkeiten ansprechen und Konflikte vermeiden, aushalten oder sogar bewusst eingehen
– Besprechung von Case-Studies und deren Reflektion in 2er-Gruppen
– Vorstellung und Umsetzung der Methode der Kollegialen Beratung

Freitag, 10. November 2023

– Workhaks zur Arbeitsorganisation
– Gesprächsführung und Verhaltungsgeschick:
Wie kann es gelingen, unterschiedliche Interessen in eine (gewünschte) Richtung zu lenken?
–  Das Kloster Chorin aus einer Leadership-Perspektive  – was zeichnete herausragende Führungskräfte im Mittelalter aus und was lässt sich (nicht) auf heute übertragen?


Donnerstag, 25. Januar 2024

– Empowerment: die Freude an Herausforderungen
– und Schwerpunkte, die in den ersten drei Tagen festgelegt werden


Donnerstag, 29. Februar 2024

– Zielkonflikte und Differenzen aushalten, Entscheidungen treffen
– und Schwerpunkte, die in den ersten drei Tagen festgelegt werden

Moderation

– Bernhard Heider, Geschäftsführer von Leadership Berlin – Netzwerk Verantwortung e.V.

Seit 2011 führt Bernhard Heider Bildungsformate mit Führungskräften durch. Zuvor war er u.a. im Medien- und Veranstaltungsbereich tätig und u.a. Veranstalter einer Fach-Messe und Herausgeber einer Handelszeitung.

-Tabea Perger, Geschäftsführerin von Leadership Berlin – Netzwerk Verantwortung e.V.

Seit 2018 wirkt Tabea Perger in der Konzeption, Koordination und Durchführung der Programmformate von Leadership Berlin mit. Zudem leitet sie unterschiedliche Projekte der Vereinsarbeit wie z.B. „Das Leben draußen“ in der JVA für Frauen.

Berlin Leadership Insights
für US-Führungskräfte

Allgemeines

In unseren Programmformaten mit rein lokaler Ausrichtung bieten Berliner Führungskräften die Möglichkeit zum „Blick über den Tellerrand“ in Leadership Kontexte aus Wirtschaft, öffentlichem und gemeinnützigem Bereich.  Mit unserem internationalen Programmformat „Berlin Leadership Insights“ bieten wir darüber hinaus Einblicke für US-amerikanische Führungskräfte in Leadership Kontexte in Deutschland bzw. Berlin und für unsere Berliner Mitglieder die Möglichkeiten zu einem inspirierenden Austausch mit den US-Führungskräften. Wir freuen uns, dieses Format erstmalig im September 2022 mit dem Cleveland Leadership Center durchgeführt zu haben.

Aufgrund der großen Begeisterung bei unseren Gästen aus Cleveland und den Mitwirkenden aus Berlin, werden wir zwischen dem 19. – 25. Mai 2024 wieder eine Gruppe aus Cleveland empfangen.

Rückblick auf das Berlin Leadership Insights im September 2022:

Sonntag:

17.00
Empfang der Teilnehmenden in der Kapelle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Wahrzeichen von West-Berlin)
Die Anwesenden stellen sich einzeln vor und formulieren eine Erwartungshaltung an die Woche

19.30
Dinner & Talk mit Mitgliedern von Leadership Berlin im Restaurant des Fernsehturms (Wahrzeichen von Ost-Berlin und höchstes Gebäude Deutschlands)


Montag

09.00
Sightseeing Tour (im Bus und zu Fuß) mit der US-amerikanischen Fremdenführerin Hannah Schneider

11.00
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Deutschland und den USA
Gespräch mit Claudia Buckenmaier, die bis Juni 2022 das Studio Washington des ersten Deutschen Fernsehsenders (ARD) leitete

12.30
Mittagessen im Restaurant ARD-Hauptstadtstudio

13.15
„Wiedervereinigung“ oder „Kolonialisierung“? Ein kritischer Blick auf das Zusammenwachsen von Ost- und West-Deutschland
Gespräch mit dem Multi-Unternehmer mit ostdeutschen Wurzeln, Holger Friedrich, der IT-Lösungen im Bankenbereich entwickelt (z.B. paydirekt) und unter anderem auch Inhaber der Berliner Zeitung und der Metropolitan School ist

15.00
Boots-Tour im gecharterten Ausflugsdampfer bis zur Altstadt Köpenick
mit Kaffee und Kuchen, einem Reiseführer und mit Kai Whittaker, Abgeordneter im Bundestag und Mitglied des Parlamentarierkreis USA des deutschen Parlaments

19.00
geführter Fußweg durch die Altstadt Köpenick bis zum Schloss Köpenick

19.30
exklusives Abendessen im Restaurant des Schloss Köpenick


Dienstag

09.00
Wie sehen Struktur, Finanzierung und Herausforderungen der Evangelischen Landeskirche aus?
Gespräch mit Pfarrerinnen Katrin Oxen und Dr. Katharina Stifel in der Gedächtniskirche

10.15
Einblicke in Kleingruppen in die Sichtweisen von Minderheiten auf die deutsche Gesellschaft
a) afro-deutsche Community: EOTO Community-basiertes Bildungs- und Empowerment Projekt
b) jüdische Community: Synagoge in der Oranienburger Straße und Jüdische Gemeinde zu Berlin
c) muslimische Community: Mevlana-Moschee und die Islamische Föderation Berlin

14.15
Vorstellung des von Leadership Berlin initiierten Projekts meet2respect
beteiligte jüdische und muslimische Religionsvertreter berichten über ihre gemeinsamen Schulbesuche

16.00
Das Schulsystem in Berlin und die Integration der ca. 50% Kinder mit Migrationshintergrund
Diskussion mit dem Anti-Rassismus-Experten Dervis Hizarci und Karin Nithammer-Kachel, Schulleiterin der Miriam-Makeba-Schule

18.00
freier Abend oder Abendessen in der Pizzeria „Pasta & Passione“ im Szene-Viertel Prenzlauer Berg


Mittwoch

10.00
Führung zum Thema Stadtentwicklung der Zukunft auf dem EUREF Campus

11.15
Rückblick auf die Stadtentwicklung der Jahrzehnte seit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung
Gespräch mit Dr. Volker Hassemer, u.a. ehemaliger Stadtentwicklungssenator und Erfinder der „Langen Nacht der Museen“

14.30
Einblicke in zwei Kleingruppen in komplementäre Sichtweisen zum Thema Stadtentwicklung
a) Sichtweisen aus der Wirtschaft: eine Architektin und Immobilienunternehmerin mit Funktion in der Industrie- und Handelskammer
b) Sichtweisen aus der Zivilgesellschaft: Initiator*innen des Volksentscheides gegen die Bebauung des ehemaligen Flughafens Tempelhof

18.30
Abendessen von jeweils 2-3 US-Führungskräften bei Berliner Führungskräften zu Hause


Donnerstag

10.00
Führung durch das Gasturbinenwerk von Siemens Energy
Das Werk produziert für Abnehmer weltweit und wird aus Kostengründen 2025 nach Ungarn verlegt

11.45
Stärken und Schwächen des Industriestandorts Deutschland aus Sicht eines globalen Player wie Siemens Energy
Gespräch mit Führungskräften aus unterschiedlichen Bereichen von Siemens Energy

15.15
vertiefende Einblicke auf Themen wie Arbeitsmarkt, Vernetzung Hochschulen-Wirtschaft und Philantropie in Deutschland
a) Hans-Eike von Oppeln-Bronikowski, Notar und Vorstand und Gründer zahlreicher Stiftungen
b) Personalberatung: Simone Pfister & Jürgen Niemann, Below Tippmann & Compagnie
c) Universität und Praxis: Prof. Dr. Thorsten Kurzawa, Dekan Duales Studium der HWR Universität für Wirtschaft und Recht

19.15
erstes öffentliches Konzert des von Leadership Berlin mit-initiierten Chors von Exil-Ukrainern in der Gedächtniskirche

19.45
gemeinsames Abendessen mit den Chor-Mitgliedern, die aufgrund des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine nach Berlin geflüchtet sind


Freitag

9.30
Einblicke in Arbeitsbereiche zum Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen USA und Deutschland in den entsprechenden Branchen
a) Gesundheit: die medizinische Leitung und Pflegedienstleitung des Vivantes-Klinikums Neukölln (1200 Betten)
b) Ausbildung: Gerd Woweries, Geschäftsführer des ABB Ausbildungszentrums Berlin (aktuell: 800 Auszubildende in 20 Berufen)
c) Entrepreneurship & Start-Ups: Führungskräfte der Stiftung Entrepreneurship – Faltin Stiftung, Veranstalter des Entrepreneurship Summit
d) Minderheiten: Oumar Diallo, Gründer und Geschäftsführer des Afrika-Hauses

12.45
Mittagessen im Panorama-Restaurant des Reichstags mit Wiedersehen von Gesprächspartnern der Woche

14.00
freier Nachmittag

16.30
Abschluss-Runde und Rückschau auf das Programm

19.00
Abschluss-Abend mit Mitgliedern von Leadership Berlin im Hofbräuhaus Berlin


Samstag (Zusatz-Ausflug)

7.50
Abfahrt mit dem Zug (ICE-Sprinter) nach München

12.15
Fußweg durch die Innenstadt und Besuch des Oktoberfests
Speisen und Getränke im Paulanerzelt

17.45
Rückfahrt mit dem Zug nach Berlin

22.45
Ankunft im Hotel in Berlin

Mensa Meets Leadership

Allgemeines

„Mensa meets Leadership“ ist ein Begegnungsformat, in dem Menschen mit kognitiver Hochbegabung zum Austausch über Leadership-Themen und gesellschaftliche Herausforderungen mit Führungskräften zusammenkommen.

Mensa e.V. ist eine weltweite Vereinigung für Menschen mit einem belegten IQ, der über dem Wert von 130 liegt. Damit gehören sie zu den 2% der Gesamtbevölkerung, bei denen man von kognitiver Hochbegabung spricht. Diese Form von Intelligenz kann als Geschenk betrachtet werden und als eine Chance, um sich in besonderer Weise zu entwickeln und in der Gesellschaft einzubringen. In der Realität sieht es allerdings häufig anders aus.

Menschen mit kognitiver Hochbegabung zeichnen sich häufig durch Multi-Optionalität aus. Statt einfachen Schwarz-Weiß-Denkens sehen sie eine Vielzahl von Optionen mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Positiv gesprochen kann dies bedeuten, dass sie insbesondere auch unabhängig von Denkschubladen und vermeintlichen Gedankenschranken zu ungewöhnlichen Ideen und guten Einschätzungen kommen können. Negativ gesprochen kann dies bedeuten, dass sie sich nicht entscheiden können oder sich aufgrund von Gedankensprüngen nicht klar und einfach einem Gegenüber vermitteln können.

Menschen mit kognitiver Hochbegabung fällt es häufiger  als „normalen“ Menschen schwer, sich als Teil einer Gruppe zu empfinden oder sich deren Zielen und Werten unterzuordnen. Sie zeichnen sich nicht selten durch besonders kritisches Denken aus (auch sich selbst gegenüber) und stellen gerne und viele Fragen. Dadurch entstehen immer wieder Probleme mit Autoritäten, wie Eltern, Lehrer*innen oder Vorgesetzten, insbesondere wenn sie sich von diesen nicht passend eingebunden oder rational mitgenommen empfinden.

Kognitive Hochbegabung ist daher kein Garant für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung. Viele finden ihre Nische als Berater*innen oder Expert*innen, viele laufen allerdings auch „untertourig“ in beruflichen Zusammenhängen, in denen sie unterfordert sind (Underachiever). Und schließlich gibt es Kognitiv Hochbegabte, die in Bildung oder Beruf – gerade auch aufgrund besonders ausgeprägten kritischen Denkens – scheitern. Ganz abgesehen davon, dass aufgrund des umgekehrten Dunning-Kruger-Effektes das Selbstbewußtsein häufig nicht ganz so ausgeprägt ist.

Der Ansatz von „Mensa meets Leadership“:

Mensa in Deutschland e.V. hat über 13.000 Mitglieder, in Berlin sind es über 1000, darunter viele, die beruflich weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Abgesehen von den persönlichen Schicksalen ist es auch ein gesellschaftlicher Verlust, wenn dieses geballte Potential nicht im konstruktiven Sinne mit einem gesellschaftlichen Nutzen zum Tragen kommt. Doch gerade Menschen mit kognitiver Hochbegabung sind häufig elitenkritisch oder stehen dem Thema Führung und Leadership eher skeptisch gegenüber. Diese Kluft zwischen Menschen mit kognitiver Hochbegabung und Führungskräften wollen wir verringern. Wir wollen gleichzeitig dazu beitragen, das kritische Potential konstruktiv in gesellschaftliche Debatten einzubringen und Hemmschwellen durch einen offenen Austausch herabzusetzen. Des Weiteren wollen wir Führungskräfte dafür sensibilisieren, Menschen mit kognitiver Hochbegabung besser zu erkennen und zu fördern. Aus diesem Grund haben wir mit der Veranstaltungsreihe „Mensa meets Leadership“ ein Begegnungsformat geschaffen, bei dem eine Gruppe von 20 bis 30 Mitgliedern von Mensa jeweils auf eine herausgehobene Führungskraft trifft, um mit dieser über deren Verständnis von Leadership zu diskutieren. Auf diese Weise soll eine Brücke zwischen unterschiedlichen Potentialträgern geschlagen werden und auf beiden Seiten hilfreiche Selbsterkenntnisse oder Ideen für mögliche Kooperationen eröffnet werden.

Einige der Gesprächspartner*innen

Bernd Palenda und Isabell Kalbitzer, damals Leiter und Pressesprecherin des Berliner Verfassungsschutzes

Harald Eisenach, Vorsitzender der Regionalen Geschäftsleitung Ost der Deutschen Bank AG

Dr. Tanja Wielgoß, damals Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigungsbetriebe BSR

Lorenz Maroldt, Chefredakteur des Tagesspiegels

Pegah Maham, Vizemeisterin im deutschsprachigen Debattieren

Dr. Gregor Gysi, damals u.a. Präsident der Europäischen Linken

Kai Diekmann, damals Gesamtherausgeber der BILD-Gruppe beim Axel Springer Verlag

Dieter Hallervorden, Geschäftsführer des Schlossparktheaters und der Wühlmäuse

Holger Friedrich, IT-Unternehmer und Eigentümer der Berliner Zeitung

… und einige mehr!

Für das am 24./25. April stehen lediglich noch 3 Plätze zur Verfügung. Das Collaborative Leadership Programm 2024 startet voraussichtlich im April 2024.

Das Orga-Team:

Organisiert wird das Format von drei Personen, die sowohl bei Leadership Berlin, Leadership Brandenburg als auch bei Mensa e.V. involviert sind:

Susan Kirch ist Geschäftsführerin von Leadership Brandenburg – Netzwerk Verantwortung e.V. , Mitglied und ehemalige Mitarbeiterin bei Leadership Berlin und Mitglied bei Mensa in Deutschland.

Dr. Matthias Kribben ist Vorstandsvorsitzender der Dr. Kribben Finanzberatungs AG, Vize-Weltmeister im Fern-Schach, Teilnehmer des Jahresprogramms von Leadership Berlin im Jahr 2013 und Mitglied bei Leadership Berlin und bei Mensa in Deutschland.

Bernhard Heider ist Gründer und Geschäftsführer von Leadership Berlin – Netzwerk Verantwortung e.V., Mitglied von Leadership Brandenburg und von Mensa in Deutschland.

Customized Programme

Allgemeines

Neben unseren Programmformaten, die sich durch eine Vielfalt in der Teilnehmerzusammensetzung auszeichnen bieten wir auch Customized Programmformate, bei denen wir für von bis zu 40 Führungskräften aus einem Unternehmen einen Leadership Programmtag ausrichten. Solche Einzel-Programmtage verbinden gleich 3 Aspekte miteinander:

      1. Weiterbildung zur Weiterentwicklung der Leadership-Kompetenzen
      2. Teambuilding durch die gemeinsame Challenge auf unbekanntem Terrain
      3. CSR – Aktivität durch gemeinwohlorientierte Ausrichtung

In der Vergangenheit richteten wir beispielsweise in folgenden Kontexten Customized Programmtage aus:

A / Ein Tag im Strafvollzug

An einem Programmtag in einer Justizvollzugsanstalt erhält die Teilnehmergruppe erhält durch Gespräche mit Führungskräften im Beschäftigungs-, Wohn- und Therapiebereich – aber auch mit Gesprächen mit Inhaftierten – Einblicke in die Herausforderungen im Strafvollzug. Diese werden dann mit Anstalts- und Vollzugsleitung diskutiert. Bei Themen wie die nach Anerkennungskultur, Kritikkultur, Mitarbeitermotivation, Mitarbeitergewinnung und Krankenstandsquoten können dabei sowohl die Führungskräfte im Strafvollzug wie auch die teilnehmenden Führungskräfte eines Unternehmens daraus wertvolle Erkenntnisgewinne mitnehmen und sich dabei von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Mitunter resultieren aus solchen Programmtagen Aufträge an den Fertigungsbereich der JVA, ein umgekehrtes Angebot der Einblicknahme für die Führungskräfte aus dem Strafvollzug oder auch Angebote im Hinblick auf die Resozialisierung.

B / Ein Tag in einer Schule im sozialen Brennpunkt

An einem Programmtag an einer Berliner Sekundarschule werden die Teilnehmenden nach kurzer Vorbereitung jeweils zu zweit eine Unterrichtsstunde zum Thema Berufsorientierung und Motivation bestreiten. Nach der anschließenden Reflexion mit der Schulleitung diskutieren die Teilnehmenden mit Schulleitung und externen Stakeholdern die Herausforderungen im Kontext Schule und wie die Ausbildungsfähigkeit von Schüler*innen erhöht werden können. Auch ein solches gemeinsames Erlebnis wird den Beschäftigten für sehr lange in Erinnerung bleiben. Und mitunter entwickeln sich aus solchen Programmtagen weitere Angebote wie Praktika, Einblicke in das Unternehmen für Klassen-Exkursionen bis hin zu Ausbildungsplätzen.

C / Partizipation und Transparenz

In Kleingruppenformaten haben die Teilnehmenden die Gelegenheit das Thema Partizipation und Transparenz allgemein oder auch am konkreten Beispiel mit Initiator*innen von Volksentscheiden zu diskutieren. Im Hinblick darauf, dass die meisten Volksentscheide – wie z.B. zur Offenlegung der Berliner Wasserverträge, dem unbebauten Erhalt des Tempelhofer Feldes, dem Nachtflug-Verbot am BER, dem Ausbau von Radwegen zulasten des Autoverkehrs oder auch der Enteignung von Deutscher Wohnen u.a. –bei Führungskräften in Wirtschaft und Verwaltung mitunter nicht sonderlich beliebt sind, bietet der Diskurs mit den Initiator*innen die Gelegenheit (für beide Seiten), unterschiedliche Sichtweisen zu erfahren und an der eigenen Argumentationsfähigkeit zu arbeiten. Und wenn Entscheidungen auf einer breiteren Grundlage getroffen werden und manche Eskalation vermieden werden kann, ist das ein schöner Nebeneffekt eines herausfordernden Leadership-Erlebnisses.