Dieser Frage widmeten sich die Teilnehmenden unseres Jahresprogramms im Juni mit Gesprächen u.a. mit Stefan Moschko, Personalleiter Siemens Deutschland und u.a. Präsident des UVB, mit Vera Gäde-Butzlaff, die als Vorstandsvorsitzende der BSR, der GASAG und der Bürgerstiftung Berlin in allen drei Sektoren Spitzenpositionen bekleidete und einigen mehr.

Wie kann man als Führungskraft Gestaltungsmöglichkeiten ausschöpfen und erweitern?

Dieser Frage – und der besonderen Einblicknahme in Sichtweisen der Wirtschaft – widmeten wir uns zu unserem gestrigen Programmtag unseres Collaborative Leadership Programms, mit dem wir bei der Deutsche Bank „Unter den Linden“ zu Gast waren.

Eine der spannendsten und inspirierendsten Erkenntnisse des Tages war sicherlich für alle Teilnehmenden die Fallbeispiele, wie es Führungskräften in der öffentlichen Verwaltung trotz eines sehr einengenden Regelwerks gelingt, trotzdem Handlungsspielräume zu finden bzw. auszuweiten.

Dass man aus Sicht der Wirtschaft sich seitens der Verwaltung sehr viel mehr Flexibilität und Geschwindigkeit wünschen würde, erfuhren die Teilnehmenden von Stefan Moschko , der nicht nur Personalleiter von Siemens für Deutschland ist, sondern in zahlreichen anderen Positionen, u.a. auch als Präsident der Vereinigung der Unternehmerverbände in Berlin und Brandenburg (UVB), Vorstandsvorsitzender des Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V. und Vorstandsvorsitzender des Verbands der Metall- und Elektroindustrie die Interessen der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg vertritt.

Wie sind aus seiner Sicht als Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite die Abläufe und „Spielregeln“ bei Tarifverhandlungen? Wie ist die Sichtweise der Wirtschaft auf die Herausforderungen der drei Ds – Dekarbonisierung, demografischer Wandel und Digitalisierung?

Aber auch: Wie versuchen Führungskräfte gleich welchem Bereich mit der Herausforderung um, genügend Nachwuchskräfte zu gewinnen? Wie versuchen Führungskräfte dazu beizutragen, dass es keine „gläserne Decke“ für weibliche Führungskräfte gibt? Wie gehen Führungskräfte mit einer nachkommenden Generation um, bei der Leistungsbereitschaft und das Bedürfnis nach Life-Work-Balance und Home-Office häufig anders sind als in der Generation aktueller Führungskräfte im Alter von 40 und älter?

Welche Soft-Skills sind hilfreich oder erforderlich, um in Unternehmen, in Verbänden, in öffentlichen Unternehmen oder im gemeinnützigen Bereich erfolgreich zu sein und etwas zu bewegen? Wie viel Mut, sich einzumischen, sich zu vernetzen oder Dinge „einfach zu machen“, braucht man als gute Führungskraft? Wie viel Druck, Resilienz, Ambiguitätstoleranz und Frustrationstoleranz muss oder sollte man als Führungskraft auszubringen in der Lage und bereit sein, wenn man etwas bewegen will? Wie kann es gelingen, auf unterschiedlichste Menschen zugehen, ihre Sichtweisen wahrnehmen und sich auf sie einstellen zu können? Wie kann es gelingen, dass man zugänglich bleibt und Menschen aufgrund der formalen Position keine Angst vor einem haben?

Diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmenden mit Stefan Moschko, aber auch in Kleingruppenformaten untereinander und bei Vor-Ort-Besuchen:

Vielen Dank in diesem Sinne explizit auch bei:

– Vera Gäde-Butzlaff, die über ihre Spitzenpositionen im öffentlichen Bereich (ehemalige Vorstandsvorsitzender der BSR), im privatwirtschaftlichen Bereich (ehemalige Vorstandsvorsitzende der GASAG) und dem gemeinnützigen Bereich (Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Berlin) berichten konnte,

– Peter Schilling, COO und Partner bei Ernst & Young mit Einblicken in viele Bereiche der Wirtschaft in Deutschland wie auch den USA,

– Jürgen Grenz, der nicht nur mit seiner index Gruppe erfolgreicher IT-Unternehmer ist, sondern auch im gemeinnützigen Bereich mit der von ihm gegründeten und geleiteten Stiftung Gute-Tat Berlin online Tausende Menschen in Ehrenämter vermittelt

– Mohamed Taha Sabri, der als Imam und Vorstandsvorsitezender der Neuköllner Begegnungsstätte دار السلا sich in verschiedenster Form für interreligiösen Dialog, gegen Antisemitismus, Homophobie oder islamistischen Terror und Brückenbauen zwischen Muslimen und Mehrheitsgesellschaft einsetzt, ob obwohl er dafür immer wieder scharfen Gegenwind sowohl von radikalen Muslimen und Palästinensern als auch aus Medien und aus der Mehrheitsgesellschaft erntet und

– unseren Gastgeber, den Filialleiter der Deutschen Bank Unter den Linden, Stefan David Haupt, der selbst an unserem Leadership Programm 2021 teilnahm und seit letzten Jahr auch in unserem 9-köpfigen Vorstand mitwirkt!

Vielen Dank an alle Beteiligten für den spannenden Austausch und auch die gemeinnützigen Ideen, die mittels Kooperationen möglicherweise angegangen werden. Wir werden darüber berichten, wenn es so weit ist!