Im Rahmen unseres Programmtags „Kritik äußern und annehmen können“ im Juni waren wir mit unserem Leadership-Programm zu Gast beim Berliner Verlag – einem Medienhaus, das sich bewusst durch eine größere Bandbreite an Betrachtungsweisen zu Themen wie Russland, AfD oder Nahost-Konflikt von anderen Verlagshäusern unterscheidet.
In Kleingruppen diskutierten unsere Teilnehmenden mit Redakteur*innen der Berliner Zeitung, darunter Chefredakteur Dr. Thomas Kurianowicz und Verleger Holger Friedrich, über aktuelle Ausgaben und führten eine Blattkritik durch: Wie wird mit sensiblen Themen wie der Russland-Ukraine-Berichterstattung, dem Nahost-Konflikt oder der kontrovers diskutierten Neuauflage der Weltbühne umgegangen – und worin unterscheidet sich die journalistische Haltung etwa im Vergleich zum Tagesspiegel?
Holger Friedrich schilderte anschließend seine Beweggründe, als Unternehmer die Berliner Zeitung übernommen zu haben. Er sprach offen über die öffentliche, mitunter unsachliche Kritik, die ihn seitdem begleitet, und darüber, wie er damit umgeht. Besonders betonte er sein Anliegen, unterschiedlichen Sichtweisen Raum zu bieten – auch bei Themen, die in der öffentlichen Debatte häufig eindimensional zugespitzt seien. Diese Ansätze wurden im Teilnehmendenkreis anschließend differenziert und lebhaft diskutiert.
Ergänzt wurde der Tag durch Gespräche mit externen Gästen aus Bereichen wie Verfassungsschutz, Energiewirtschaft, Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs und Volksentscheiden. Immer wieder ging es um die zentrale Frage: Wie gehen Menschen und Institutionen mit Kritik um – und was können wir daraus lernen?
Ein erkenntnisreicher Tag, der Impulse gab – und nachwirkt.