Wie funktioniert Führung in einem so herausfordernden Kontext wie einer Justizvollzugsanstalt? Mit unserem Programmtag im Juli gingen wir dem mit Einblicken in Arbeits-, Therapie- und Wohnbereiche der JVA Moabit und Gesprächen mit Führungskräften und Inhaftierten auf den Grund.

Mit dem sechsten Programmtag unseres diesjährigen Collaborative Leadership Programms waren wir zu Gast in der JVA Moabit.
Durch Einblicke in Wohn-, Arbeits- und Therapiebereiche, Gespräche mit Inhaftierten und zahlreichen Führungskräften der JVA gewannen die Teilnehmenden nicht nur Einblicke in einen spannenden und inspirierenden Leadership Kontext – so manchen Klischeevorstellungen wurde eine Realität gegenüber gestellt, die viele so nicht erwartet hätten.
Beispielsweise hatten viele Teilnehmende unseres Leadership Programms die Erwartung eines sehr von Autorität und Restriktionen geprägten Führungsstils und waren überrascht, auf sehr empathische Führungskräfte zu treffen, die in erster Linie Freundlichkeit und sogar Humor im Umgang mit den Inhaftierten wie auch den Beschäftigten einsetzen und die gleichzeitig allerdings auch in der Lage sind, Grenzen aufzuzeigen.
In den Kontext passte auch die Feststellung, daß die Justizvollzugsbeamten (andere Bezeichnungen sind übrigens unerwünscht) zum Selbstschutz weder mit Schlagstock, Teaser o.ä. bewaffnet sind, sondern ihre stärkste Waffe der Mund ist – wie es ein Justizvollzugsbeamter zum Ausdruck brachte. Auch, daß der Frauenteil unter den Führungskräften in der reinen Männer-Haftanstalt bei über 70% liegt, hätte wohl kaum jemand erwartet.
Wir danken der Anstaltsleiterin, Anke Stein, und allen Beteiligten der JVA Moabit für einen eindrücklich Programmtag und freuen uns, wenn wir den großartigen Eindruck von den Führungskräften in der JVA nach Außen tragen können. Auch im Hinblick auf die Gewinnung von Nachwuchskräften für die Arbeit an und mit Menschen im Strafvollzug.