Beim siebten Programmtag unseres Collaborative Leadership Programms 2025 stand das Thema „Verantwortung annehmen und abgeben können“ im Mittelpunkt. Gastgeberin war die Zuckmayer-Oberschule im Rollbergviertel in Neukölln – eine Schule mit hohem Anteil von Schüler*innen mit nichtdeutscher Herkunftssprache und Haushalten, in denen die Eltern keiner Berufstätigkeit nachgehen.

Unsere Teilnehmenden übernahmen an diesem Tag die Rolle von Vertretungslehrer*innen in 9. und 10. Klassen, gaben Einblicke in ihren beruflichen Kontext und gewannen eindrückliche Einblicke in den Schulalltag. Im anschließenden Gespräch mit Schulleiterin Kristin Stollin und ihrer Stellvertreterin Sabine Drochner wurde deutlich, unter welchen Rahmenbedingungen Schule hier arbeitet – und welche Unterstützung sie sich von Politik, Eltern und Gesellschaft wünscht.

Das Thema Verantwortung zeigte sich dabei auf vielen Ebenen:

  • in der Eigenverantwortung der Schüler*innen für ihr Lernen und ihr späteres Leben,
  • in der Verantwortung der Eltern und der Grundschule, eine tragfähige Basis zu schaffen,
  • in der Verantwortung der weiterführenden Schulen, daran anknüpfend eine Ausbildungsfähigkeit herzustellen und das aufzufüllen, was in der vorherigen Phase nicht vermittelt wurde,
  • und schließlich in der Verantwortung von Ausbildungsbetrieben und Arbeitgebern, Übergänge in Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.

Am Nachmittag vertieften die Teilnehmenden das Thema in Gesprächen mit Bernd Schachtsiek, Prof. Dr. Gabriele Schlimper und Sabine Werth, die aus Unternehmertum, Sozialwirtschaft und Zivilgesellschaft berichteten, wie sie Verantwortung verstehen und leben. Daraus entwickelte sich eine lebhafte Diskussion – etwa über die Fragen, ob gute Ergebnisse primär den Mitarbeitenden zuzurechnen sind und Misserfolge der Führungskraft, wie die Fehlerkultur aussieht, ob die Namen von Mitarbeiter*innen, die Fehler machen, nach oben kommuniziert werden sollten und ob und wie es gelingen kann, Rückdelegation abzulehnen.
Der Tag machte deutlich: Verantwortung hat viele Gesichter – und Gesellschaft und Organisationen funktionieren umso besser, je mehr Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Ein herzliches Dankeschön an die Zuckmayer-Schule, an alle Gesprächspartner*innen und an unsere engagierte Teilnehmendengruppe für diesen intensiven und reflektierten Programmtag!